Wenn sich der Trainer des MSV Duisburg, Pavel Dotchev, nach Abpfiff überhaupt über irgendetwas ärgern konnte, dann über das Ergebnis. „Es war mehr drin“, stellte der 55-Jährige am Mikrofon von Magenta Sport fest und spielte in erster Linie auf die ausgelassenen Chancen von Orhan Ademi und Dominic Volkmer kurz vor Schluss an. Der Art und Weise, wie seine Spieler mit dem Rückstand umgegangen sind und den Gegner über weite Strecken der Partie angelaufen haben, konnte der Deutsch-Bulgare viel Positives abgewinnen.
Kein Vergleich zum harmlosen und teils schläfrigen Gesicht, das seine Mannschaf noch am vergangenen Samstag in Köln offenbarte. „Es war das zu sehen, was ich gegen Viktoria vermisst habe. Es ist schade, dass wir uns nicht beloht haben. Aber die Einstellung ist entscheidend“, lobte Dotchev den Fortschritt. Allerdings: Die kampfbetonte und laufintensive Partie beim HFC kostete sehr viel Kraft. Die Zebras gehen personell ohnehin schon auf dem Zahnfleisch und müssen am Samstag gegen Türkgücü auch noch ohne Volkmer (5. Gelbe Karte) und Wilson Kamavuaka (Gelb-Rot) auskommen.
Der MSV braucht mehr Konstanz
In der hektischen Schlussphase hielt es auch den sonst so ruhigen Dotchev kaum auf seinem Stuhl. Schiedsrichter Lukas Benen verteilte auffällig viele Gelbe Karten. Auch der Trainer wurde verwarnt. „Ich bin nicht dafür bekannt und hätte mir etwas mehr Fingerspitzengefühl gewünscht, dafür dass beide gegen den Abstieg spielen. Ich habe mich in der hektischen Situation über ein Foul aufgeregt, was bei mir selten der Fall ist und habe erwartet, dass er vorher zu mir kommt“, erklärte Dotchev, ohne die hitzige Szene zu hoch zu hängen.
Sollten die Zebras am Samstag im Heimspiel gegen Türkgücü München (14 Uhr) wieder drei Punkte einfahren, wären die zwei sieglosen Spiele sicherlich schnell vergessen. Fest steht allemal: Der MSV ist noch lange nicht aus dem Gröbsten heraus. Dafür fehlte es an den jüngsten Aufritten an der nötigen Konstanz in der so oft veränderten und immer noch wenig sattelfesten Defensive.