Mit 15 Toren und zehn Vorlagen war Moritz Stoppelkamp der beste Scorer der Duisburger in der abgelaufenen Saison. Nur ganz knapp hat es nicht zum Aufstieg gereicht. Ein Tor bei einem Unentschieden mehr, ein Gegentor bei einem Unentschieden weniger - zum Beispiel in der 93. Minute gegen 1860 München - hätte schon ausgereicht, dann wäre der MSV jetzt wieder zweitklassig. Doch so hat es eben nicht sollen sein.
Auch im Urlaub hatte der Kapitän der Zebras noch am verpassten Aufstieg zu knabbern: „Es war schwierig, muss ich ehrlich sagen. Ich bin relativ spontan doch noch in den Urlaub geflogen und konnte dann, so weit es geht abschalten. Aber Urlaub ist immer zu kurz“, sagte Stoppelkamp im Rahmen der Online-Medienrunde im Trainingslager im niederländischen Mierlo. „Es geht weiter. Wir starten einen neuen Angriff und müssen das abhaken. Was wir letztendlich falsch gemacht haben, müssen wir versuchen zu verbessern, was nicht ganz so einfach sein wird.“
Schließlich wird vieles anders sein. Zum selben Vorbereitungsstand hätte kaum jemand dem MSV zugetraut, bis zum letzten Spieltag um den Aufstieg mitzuspielen. Am Ende hat schließlich hauptsächlich der kleine Kader und die Verletzungen nach dem Corona-Restart den Aufstieg gekostet. „Die Ansprüche und die Erwartungshaltung sind eine andere als vor einem Jahr. Das macht es nicht einfacher“, weiß der erfahrene Stoppelkamp. „Situationen und Leistungen werden anders bewertet. Trotz alle dem glaube ich, dass wir eine gute Rolle spielen können, wenn wir beibehalten, was uns alles stark gemacht hat.“
Apropos beibehalten: Stoppelkamp wird auch in der kommenden Saison Kapitän beim MSV Duisburg bleiben: „Jeder kennt meinen Bezug zum Verein. Ich bin hier groß geworden, habe das Fußballspielen hier gelernt. Das Kapitänsamt bedeutet mir sehr viel und erfüllt mich auch mit Stolz.“ Nicht nur deshalb will er der Mannschaft wieder mit Toren und Assists helfen. „Am Ende wollen wir da stehen, wo wir in der letzten Saison schon über weite Strecken gestanden haben.“
Keine Gedanken über mögliche Trainerkarriere
Sein Vertrag läuft im kommenden Sommer aus, es gibt aber noch eine Option für eine weitere Spielzeit. Wie es dann bei dem 33-Jährigen weitergeht, weiß er noch nicht. Sein etwas mehr als ein Jahr älterer Kollege Marvin Compper war im Sommer vom Spielerkader ins Trainerteam gewechselt. Stoppelkamp: „Marvin war absolut davon überzeugt, diesen Weg zu gehen. Wir haben im Urlaub telefoniert, da hat er mir seinen Wechsel ins Trainerteam mitgeteilt. Es ist ungewohnt ihn in schwarzen Klamotten zu sehen, aber für ihn ist es der richtige Weg.“ Compper hätte letztes Jahr schon viel analysiert und habe Hilfestellungen gegeben. „Für uns ist er eine absolute Bereicherung, auch aufgrund der Erfahrungen, die er als Fußballer gemacht hat.“
Ob er ihm nach Vertragsende folgen wird, ist allerdings noch unklar: „Ich habe mir noch keine Gedanken dazu gemacht, ob es das richtige für mich ist. Ich bin fit, hab Spaß am spielen und will noch einige Jahre spielen. Dann schauen wir mal, wie es weitergeht“, sagt er und fügt scherzhaft an: „Ich will Marvin ja auch nicht direkt absägen.“