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Gladbach gibt Sieg in Mailand in letzter Minute aus der Hand

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Rückstand, Führung, später Ausgleich: Borussia Mönchengladbach hat in der Fußball-Oper San Siro ein echtes Drama erlebt.

Bei ihrem Champions-League-Comeback nach vier Jahren drehte die Fohlenelf gegen Inter Mailand zunächst einen Rückstand in eine 2:1-Führung, musste sich durch einen Treffer von Romelu Lukaku in der 90. Minute aber letztlich mit einem 2:2 (0:0) begnügen.

Ramy Bensebaini per Foulelfmeter (63.) und Jonas Hofmann (84.) brachten vor 1000 Zuschauern die lange harmlosen, aber eiskalten Gladbacher etwas glücklich in Führung. Lukaku (49.) hatte den italienischen Vizemeister zunächst nach vorn gebracht.

„Es ist natürlich ärgerlich, dass wir in der 90. Minute noch den Ausgleich nach einem Standard bekommen. Aber Spieler wie Lukaku kann man nicht zu 100 Prozent ausschalten. Trotzdem haben wir insgesamt nicht viel zugelassen“, sagte Matthias Ginter bei DAZN.

Immerhin: Im dritten Anlauf startete die Borussia erstmals mit einem Punktgewinn in die Königsklasse und darf trotz der kommenden Gegner Real Madrid und Schachtjor Donezk leise von der K.o.-Phase träumen.

„Frech und unangenehm“ sollte sein junges Team in der Fußball-Oper San Siro auftreten, hatte Trainer Marco Rose vor Anpfiff gefordert. Eine Marschroute, die sein Team zu Beginn mit viel Aufwand umsetzte. Mit fünf Champions-League-Debütanten in der Startelf bot die Borussia dem Favoriten kämpferisch die Stirn, spielerisch hatte Inter aber Vorteile. Vor allem Abwehrchef Ginter stemmte sich mit Erfolg gegen die Angriffswellen.

Eigene Akzente setzte die Borussia vor 1000 Zuschauern kaum, weil die Bälle in der gegnerischen Hälfte viel zu schnell verloren gingen. Der frisch gebackene Vater Alassane Plea, der Kapitän Lars Stindl aus der Startelf verdrängte, hing in der Sturmspitze völlig in der Luft. Dabei hatte Rose dem Franzosen mit Marcus Thuram, Neu-Nationalspieler Hofmann und Breel Embolo gleich drei reine Offensiv-Kräfte zur Seite gestellt.

Den Ton gab aber Inter an. Die Nerazzurri, die vor rund zwei Monaten noch im Finale der Europa League standen, suchten immer wieder Lukaku. Der Starstürmer war aber bei Nico Elvedi noch gut aufgehoben. Mehr Gefahr ging von Christian Eriksen aus, der auch die erste gute Chance hatte. Christoph Kramer (21.) rettete mit der Fußspitze.

Gladbach fand nun offensiv wenig bis gar nicht statt. Wie befürchtet machte sich die mangelnde Erfahrung bemerkbar: Roses Startelf kam in der Summe auf 81 Champions-League-Spiele, Inter dagegen auf 315. Kurz vor der Pause fassten die auch in der Bundesliga zuletzt noch etwas lahmen Fohlen immerhin mehr Mut. Es waren zarte Versuche, die schnell verpufften. Stattdessen zielte Lukaku auf der Gegenseite nach einem Tänzchen Zentimeter am Pfosten vorbei (41.).

Nach der Pause ging es dann hoch her: Erst herrschte im Gladbacher Strafraum Chaos, Kramer fälschte den Ball unglücklich in Richtung Lukaku ab - und der Belgier staubte aus der Drehung zum 1:0 ab. Lukaku traf damit auch im neunten Europapokalspiel in Folge.

Gladbach schien nun geschlagen, kam aber etwas überraschend zurück: Schiedsrichter Björn Kuipers (Niederlande) entschied nach einem Foul von Arturo Vidal an Thuram nach Ansicht der TV-Bilder zurecht auf Strafstoß. Bensebaini ließ sich die Chance nicht nehmen.

In der Schlussphase hatte die Borussia zunächst Glück: Lautaro Martinez traf den Pfosten (82.), doch nur zwei Minuten später schlug Hofmann zu. Der Sieg war nah, dann war Lukaku erneut zur Stelle. sid

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