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Dynamo Dresden
Kirsten-Sohn ist die neue Nummer eins

Dynamo Dresden: Skandal als Wendepunkt bei Kirsten

Benjamin Kirsten ist seit kurzem Stammtorhüter von Dynamo Dresden. Dabei verlief der Aufstieg des Sohnes von Ulf Kirsten nicht immer ohne Nebengeräusche.

Erst Rebell, dann Matchwinner und nun auch noch Glücksbringer: Benjamin Kirsten ist bei Dynamo Dresden nach langem Anlauf zum Stammtorhüter und Leistungsträger gereift. Seit drei Spielen hütet der Filius von Ulf Kirsten das Tor der Sachsen, die seitdem ungeschlagen sind und wieder vom Aufstieg in die 2. Fußball-Bundesliga träumen. "Das ist die Chance, auf die ich lange gewartet habe", sagt Kirsten.

Seit dem 3:0 gegen den direkten Konkurrenten SV Wehen Wiesbaden ist Kirsten junior sogar der Glücksbringer der Schwarz-Gelben. Als sich Torjäger Alexander Esswein vor dem Spiel nicht entscheiden konnte, ob er seine hellblauen oder doch lieber die gelben Schuhe anziehen sollte, fauchte Kirsten leicht genervt: "Zieh die Gelben an!" Esswein schoss zwei Tore.

Kirsten steigerte sich in seinen Einsätzen von Spiel zu Spiel und verdienten sich am Wochenende erstmals die Bestnote. "Natürlich war ich etwas nervös. Die Souveränität kommt eben erst mit den Spielen", sagt der 23-Jährige.

Rat vom Vater ist ihm wichtig

Regelmäßig sucht er den Rat von Vater Ulf, wertet mit ihm sogar die Spiele auf Video aus. In der Jugend spielte Kirsten bereits für Dynamo, wechselte dann zu Bayer Leverkusen und fand über den Umweg Waldhof Mannheim im Sommer 2008 den Weg zurück in die Heimat.

Doch bis in die erste Mannschaft war es ein beschwerlicher und mitunter nicht gerade skandalfreier Weg. Als Kirsten 2009 mit Dynamo II den Sachsenpokal gewann, zündete er nach dem Schlusspfiff noch auf dem Platz ein bengalisches Feuer. Die Vereinsoberen waren wenig amüsiert, mahnten Kirsten ab, sperrten ihn für drei Spiele und brummten ihm eine saftige Geldstrafe auf. Kirsten gab sich kleinlaut und entschuldigte sich für seine Dummheit.

Zündete nach Sachsenpokal-Sieg bengalisches Feuer

Die Aktion war dennoch so eine Art Wendepunkt in der Karriere. Der Keeper mit dem berühmten Namen auf dem Rücken konzentrierte sich fortan auf seine Leistungen und wurde vom damaligen Trainer Ruud Kaiser im Winter 2010 in die erste Mannschaft geholt. Knapp ein Jahr später ist er die Nummer eins.

Doch auch der Aufstieg zur Stammkraft verlief nicht ganz ohne Nebengeräusche. Kirsten war diesmal allerdings schuldlos. Während Trainer Matthias Maucksch den Wechsel im Tor mit der mageren Ausbeute von nur einem Punkt aus drei Spielen begründete, fühlt sich der auf die Bank versetzte Keeper Axel Keller als Opfer der Vereinspolitik.

Axel Keller als Opfer

Der 33-Jährige war bis zu seiner Degradierung 22-mal im Dynamo-Trikot aufgelaufen, bei 24 Einsätzen hätte sich sein Vertrag automatisch um ein Jahr verlängert. Die Erfolge der vergangenen Wochen liefern Keller allerdings keine Argumente, sodass er sich vorerst mit dem Platz hinter dem jungen Kirsten abfinden muss.

Der Vertrag ist jedoch auch bei Kirsten ein Thema. Wie bei vielen anderen Spielern, deren Arbeitspapiere auslaufen, wurde durch die Krankheit von Geschäftsführer Volker Oppitz auch mit dem Torwart noch nicht verhandelt. "Ich bin sicherlich keiner, der ganz oben auf der Liste steht", sagt Kirsten bescheiden. Hält er seinen Kasten jedoch weiter sauber, bleibt den Dynamo-Bossen bald nicht anderes übrig, als zu verlängern.

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