Der STV Horst-Emscher hatte sich von den Wirren des 2. Weltkriegs gut erholt, deutlich besser als andere Vereine und konnte sich, fast ausschließlich aus Bergleuten aus Horst bestehend, für die erste Saison der neugegründeten Oberliga-West, der höchsten Deutschen Spielklasse, qualifizieren. Doch wohl niemand hatte damit gerechnet, dass die „Emscher-Husaren“ die Hackordnung des Ruhrgebietsfußballs so ungeniert und so gründlich umstoßen würden.
Gleich in der ersten Spielzeit in der Oberliga West belegte das von Trainer Schmidt angeleitete Team Platz drei in der Endabrechnung. Torjäger Alfred Kelbassa stach 20 Mal zu, der große Nachbar, der FC Schalke 04, wurde mit 3:1 aus dem Fürstenberg-Stadion geschossen und auch in der Glückauf-Kampfbahn gewannen die „Husaren“ mit 1:0. Plötzlich waren die Mannen aus dem Schatten der Zeche Nordstern in die Sonne getreten und die Nummer eins in Gelsenkirchen geworden.
Zwar war in der Endrunde um die britische Zonenmeisterschaft schließlich nicht mehr als das Viertelfinale drin, in dem die Horster dem FC St. Pauli mit 1:3 unterlagen, doch klar geworden war allen, dass dieses Team des STV mit dem späteren Nationalstürmer Alfred Kelbassa in vorderster Front, zu dem sich nach der Saison auch noch „Berni“ Klodt gesellte, ein gewichtiges Wort im Kampf um die vorderen Platze der Oberliga West mitsprechen würde. Erst recht, nachdem auch noch der ehemalige Nationaltorhüter Heinz Flotho aus Osnabrück an die Emscher wechselte.
Auf Seite 2: Dem STV gelingt der größte Erfolg der Vereinsgeschichte: die Teilnahme an der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft.