Doch der Abstieg bedeutete gleichzeitig einen nicht für möglich gehaltenen Neubeginn. Es kam das Jahr 1959, das den „Turnerbündlern“ den größten Erfolg seiner langen Vereinsgeschichte brachte. Im Juni des Jahres gelang dem jungen Team um die „Oldies“ Schieth (32) und Kapitän „Ede“ Kasperski (36), sowie dem späteren Nationalspieler Holger Trimhold die Rückkehr in die Oberliga West. Kurz darauf, im August, besiegte der ETB sensationell Westfalia Herne im Finale um den Westdeutschen Pokal mit 3:2. Die Schwarz-Weißen zogen in die Endrunde um den DFB-Pokal ein. Im Viertelfinale wurde Hertha BSC mit 6:3 ausgeschaltet und im Halbfinale der große Hamburger SV mit 2:1 nach Verlängerung geschlagen. Beide Tore gegen die Hansestädter erzielte Manfred Rummel, der sich somit rund um den Uhlenkrug unsterblich machte.
Das Finale schließlich geriet zu einer Demonstration des modernen Fußballs. Scheinbar mühelos nahm der ETB seinen Kontrahenten Borussia Neunkirchen auseinander und triumphierte mit 5:2. Die Zuschauer in Kassel kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus. In der damaligen Presse wurden wahre Lobeshymnen auf die Schwarz-Weißen gesungen. Von „Fußball modernster Prägung“ war die Rede, davon, „dass der Sieg noch mehr verdient war, als das Ergebnis es ausdrückte“. Denn mit der 5:0-Führung im Rücken bremsten die Essener ihre Offensiv-Bemühungen und ließen die Saarländer zu zwei Ehrentreffern kommen. So las sich das Ergebnis für die geschlagenen Borussen nicht ganz so deprimierend, der ETB hingegen sicherte sich Sympathien in der ganzen Republik.
Dieser Erfolg allerdings sollte das letzte Hurra der „Turnerbündler“ sein. Anstatt sich mit dem neugewonnenen Ruhm im Rücken zu neuen Höhen aufzuschwingen, begann der langsame Niedergang. Als amtierender Pokalsieger stieg der Traditionsverein aus der Oberliga (mit einem positiven Torverhältnis!) ab und kehrte letztmals 1961/62 noch einmal in die Erstklassigkeit zurück.
1967 waren die Schwarz-Weißen zwar noch einmal ganz nah dran an der „Belle Etage“ des deutschen Fußballs, als die Essener die Aufstiegsrunde zur inzwischen gegründeten Ersten Bundesliga erreichten, doch hier mussten sich die Schwarz-Weißen - Ironie des Schicksals - ausgerechnet der Borussia aus Neukirchen geschlagen geben.