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Helden aus Reihe zwei: Gottes Aufgabe

RWE-Fanblog: Seit wir zwei uns gefunden
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Heute kann ich Euch den zweiten Teil meiner neuen Blog-Serie „RWE-Helden aus der zweiten Reihe“ präsentieren. Heute an der Reihe: Stephan Wilhelm.

Dort stelle ich im Rahmen meines RWE-Fanblogs hier auf RevierSport.de ausgewählte Mitarbeiter von Rot-Weiss Essen vor. In Folge eins wurde die überaus sympathische Silvia Zimmert von der Mitgliederbetreuung porträtiert reviersport.de/89991---rwe-fanblog-helden-aus-zweiten-reihe.html

Weiter geht es nun mit Stephan Wilhelm, dem Behindertenbeauftragten von RWE. In meiner Serie möchte ich Mitarbeiter des Vereins vorstellen, die der Öffentlichkeit nicht so bekannt sind – die aber auch mit viel Leidenschaft und Engagement für den Verein Rot-Weiss Essen tätig sind. Vor allem wir Fans wissen, dass der Verein eben nicht nur aus den Vertretern in der ersten Reihe, wie den Herren Erkenbrecher und Aussem, Meutsch oder Bückemeyer oder eben den Spielern besteht, sondern vor allem die Basis dem Verein seine Identifikation, seine Tradition, ja, vielleicht sogar seine Berechtigung gibt.

Erst fern von seiner Essener Heimat entdeckt Hendrik Gerstung die Leidenschaft für den Klub aus seiner Geburtsstadt. Denn wer wissen will, was „Fan sein“ wirklich bedeutet, der landet irgendwann an der Hafenstraße: Nirgends sonst erlebt man die Gefühlsverbindung Verehrung und Verzweiflung so intensiv – „Oh RWE“. Im RWE-Fanblog gibt Hendrik den rot-weissen Anhängern nun eine Stimme.

So ist es auch mit vielen Mitarbeitern und „unbekannten Helfern“ von Rot-Weiss Essen, die teils schon jahrelang dabei sind und trotz aller Tiefen dem Verein die Treue halten.

Deswegen haben auch diese Rot-Weissen es verdient, dafür gewürdigt zu werden – als Helden aus der zweiten Reihe! Im heutigen zweiten Teil ist dies Stephan Wilhelm. Der 1968 in Essen geborene Wilhelm ist ehrenamtlicher Behindertenbeauftragter an der Hafenstraße. Wilhelm ist nach einer Ausbildung zum Elektroinstallateur seit 1989 als Servicemonteur tätig und nach eigenen Angaben seit der Saison 1992/1993 Fan von Rot-Weiss Essen. Sein schönstes Ereignis mit dem Verein war das Pokalfinale 1994 in Berlin.

Herr Wilhelm, seit wann sind Sie für RWE tätig und wie kamen Sie zu Ihrem Job?

Eigentlich seit 1995. Ich bin bereits länger für den Verein als verantwortlicher Mitarbeiter für die Technik zuständig. Als dann die Blindenplätze bei Rot-Weiss Essen eingerichtet wurden, betreute ich diese von der technischen Seite her. In diesem Jahr wurde ein neuer ehrenamtlicher Behindertenbeauftragter gesucht. Ich wurde angesprochen, auch weil mein Sohn selbst seit zwei Jahren Betroffener ist.

Sind Sie nur an Spieltagen im Einsatz?

Nein, nicht nur. An Spieltagen bin ich natürlich vor Ort. Auch unter der Woche sind manchmal Termine am Stadion oder ich fahre zu den Tagungen der Behindertenbeauftragten der Deutschen Fußball-Liga (DFL) nach Hannover.

Wie sieht Ihre Tätigkeit genau aus, welche Aufgaben haben Sie?

An Spieltagen kümmere ich mich um die Betroffenen: Ich gebe für die Sehbehinderten die Kopfhörer und Empfänger aus. Ich suche das Gespräch mit Betroffenen und Begleitpersonen, um Probleme und Wünsche zu erfahren. Unter der Woche versuche ich dann, etwaige Probleme, die aufgetreten sind, zu lösen und mit dem Verein über die Wünsche der Behinderten zu sprechen.

Welchen besonderen Service bietet RWE für seine behinderten Fans?

Wir haben bei jedem Spiel einige Volunteers, also freiwillige Helfer, im Einsatz, die den Betroffenen helfen, sobald diese oder ihre Begleitpersonen ein Wunsch oder gar ein Problem haben. Jeder der Betroffenen erhält übrigens vom Verein ein Freigetränk pro Spiel. Wir haben seit einiger Zeit zudem Blindenplätze, wo das Spiel für sehbehinderte Fans über Kopfhörer kommentiert wird. Unsere Tribüne für Rollstuhlfahrer ist leider nicht perfekt, aber wir arbeiten daran.

Inwiefern hat sich in den vergangenen Jahren die Anzahl der behinderten Fans im Stadion verändert. Wie sehen Sie die Entwicklung?

Die Dauerkartenanzahl der behinderten Fans ist gleich geblieben. Insgesamt ist die Anzahl aber, auch durch die neuen Blindenplätze auf Initiative des AWO-Fanprojekts, leicht gestiegen. Ich hoffe, wir können bald noch mehr behinderte RWE-Fans zu unseren Partien begrüßen.

Hatten Sie Mitspracherecht bei der Gestaltung des neuen Stadions? Welche Änderungen und Verbesserungen wird es dort für die behinderten Fans geben? Ich bin in die Planung des neuen Stadions mit einbezogen. Für die Rollstuhlfahrer gibt es dann auf jeden Fall ein Dach über dem Kopf. Und es sind weitere Fortschritte in Planung, wie etwa eine verbesserte Erreichbarkeit der Behinderten-WCs. Berücksichtigt werden soll demnächst auch, dass es Betroffene mit Doppelbehinderungen gibt.

Was schätzen Sie an der Arbeit mit den behinderten Fans besonders? Menschen, denen es nicht so gut geht und die für ihr Schicksal meistens nichts können, diese Freude mit zu ermöglichen, das ist das besondere an meinem Job als Behindertenbeauftragter. Zudem macht RWE mitunter einfach Spaß und man lernt viele Leute kennen.

Worauf sind Sie als Behindertenbeauftragter von RWE am stolzesten? Auch in der jetzigen Lage entzieht sich RWE nicht der Verantwortung, die der Verein für seine behinderten Anhänger hat. Das macht mich ebenso stolz wie die Tatsache, dass RWE mir die Gelegenheit gibt, dieses Amt mit Leben zu füllen. Welche Botschaft haben Sie an die Fans von RWE, die Sie immer schon mal loswerden wollten? Der liebe Gott hat uns eine Aufgabe gegeben: Fan von RWE zu sein. Also haltet durch!

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