Wobei ich speziell die Aggressivität dem letztgenannten „Eisenfuß“ unter gar keinen Umständen absprechen möchte. Doch von solch rustikaler Sorte wie der gebürtige Ludwigshafener ist der Brasilianer Caiuby bei weitem nicht. Und schon gar nicht kann man unseren neuen Stürmer gar unter der Rubrik „Eisenfuß“ abhaken.
Dennoch, oder gerade deshalb (da bin ich mir selbst noch nicht ganz schlüssig), hat mir der erste Auftritt des bis dato letzten „Zebra-Neulings“ ganz hervorragend gefallen. Schon nach dem Test-Match gegen Brügge bin ich mir sicher, dass die von mir oben bereits aufgezählten Attribute auf keinen anderen im blau-weiß gestreiften Dress so gut passen, wie auf den Mann aus São Paulo.
Dabei ist mir natürlich nicht entgangen, dass der ehemalige Wolfsburger kurz nach dem er auf dem satten Grün stand eigentlich schon die erste „Bude“ für Duisburg hätte machen können, vielleicht sogar hätte machen müssen. Damit ich an meine eigenen Worte kräftig weiter glauben kann, verbuche ich die durch den Stürmer doppelt ausgelassene Tormöglichkeit einfach mal als kleines Eingewöhnungsproblem.
Zugegeben recht spät im Alter von 14 Jahren stand Moritz das erste Mal auf den Treppen des Duisburger Wedaustadions. Die damalige Südgerade gefiel dem Jungen, der 1989 mit seiner Mutter und seinen zwei Geschwistern aus Stuttgart in den "Pott" gekommen war, nicht so recht. Zu kalt, zu nass und viel zu wenig los. Also wechselte Moritz das Terrain. In der legendären Duisburger Nordkurve war es zwar nicht trockener als auf dem alten Platz und selbstverständlich pfiff auch hier der Wind recht frisch, dafür war die Stimmung deutlich besser. Der MSV ist zwar längst zu dem geworden, was sich so harmlos klingend "Fahrstuhl-Mannschaft" nennt, doch Moritz ist den "Zebras" dennoch - oder vielleicht gerade deshalb - treu geblieben und legt nun wöchentlich in seiner Fan-Kolumne Zeugnis über sein blau-weißes Gefühlsleben ab
Ohnehin sind Tore in Testspielen so eine Sache. Auf der einen Seite tankt ein Kicker durch jedes erzielte Tor Selbstvertrauen. Doch wie immer hat die Medaille natürlich zwei Seiten. Trifft einer in der vorsaisonalen Phase wie am Fließband, steigen die Erwartungen der Verantwortlichen und der Fans natürlich entsprechend. Und wieder besteht an dieser Stelle Deja-Vu-Gefahr. So erinnere ich mich an einen jungen Goalgetter, der in seiner ersten Vorbereitung mit dem MSV die „Pille“ gleich reihenweise in des Gegners Maschen versenkte.
In der Liga lief es dann leider deutlich bescheidener. Die Rede ist von Sandro Wagner. In der jetzigen Vorbereitungszeit war der „U21-Finalheld“ wieder äußerst treffsicher. Doch irgendetwas läuft diesmal doch anders. So traut sich der ehemalige Bayern-Kicker derzeit Dinge zu, die teilweise geradezu sensationell anmuten. So wie die sehenswerte Direktabnahme am vergangenen Freitag-Abend gegen den Euroleague-Teilnehmer aus Brügge.
Doch wer jetzt denkt, ich rechne mit einem erneuten Leistungsloch des 1,94 m großen Knipsers, der irrt. Im Gegenteil: Zusammen mit Caiuby und/oder Dorge Kouemaha kann Wagner in der kommenden Saison ganz groß aufspielen. Zudem hat auch Chaftar Yankov gegen den FCB zumindest kurz durchblicken lassen, dass er die fußballerischen Fähigkeiten besitzt, die Stoßstürmer gut in Szene zu setzen.
Der MSV hat Offensiv also einiges zu bieten, auch wenn noch ein vierter Stürmer her muss. Allerdings sollte die noch unbesetzte Stelle doch bitteschön nicht von einem Bewerber Namens Vratislav Lokvenc besetzt werden. Wie ich auf den Tschechen komme? Na ganz einfach: Bruno Hübner gab unlängst über die lokale Presse bekannt, er sei in Bayern auf der Suche nach einem geeigneten Kandidaten. Ein echter Kracher sei der Mann, war der Zebra-Manager zitiert worden.
ist ein ehemaliger deutscher Fußballspieler. Geboren wurde der gelernte Schornsteinfeger 1950 in Ludwigshafen. In seiner aktiven Karriere war der „Gelb-König“ für Arminia Ludwigshafen, den SV Alsenborn, den 1. FC Kaiserslautern und den FC St.Pauli am Ball. In der Zweitliga-Saison 1976/1977 erlangte Frosch deutschlandweit „Berühmtheit“, als er in 37 Einsätzen für den FC St.Pauli ganze 26 gelbe Karten sammelte. Der DFB reagierte daraufhin und führte die automatische Spielsperre nach vier (heute fünf) gelben Karten ein. Beim Abschiedsspiel von Ex-Pauli-Keeper Klaus Klaus Thomforde stand der Abwehrrecke Ende der 90er Jahre sogar mit „Kippe“ auf dem Rasen. Nach mehreren Krebsoperationen muss Frosch nun auf den Glimmstängel verzichten, was den knorrigen Haudegen in einem Zeitungsinterview dazu veranlasste, die für ihn missliche Situation in der ihm eigenen Weise zum Ausdruck zu bringen. Auf die Frage des Reporters, wie es denn ohne Zigarette so sei, antwortete Frosch: „Ich würde viel lieber mal wieder eine Rauchen, als zu vögeln.“
Bayern? Kracher? Oh Gott, Lokvenc, schoss es mir durch den Kopf, verdient der ehemalige „Rote Teufel“ sein Geld doch mittlerweile in Ingolstadt. Zum Glück ist an den selbst kreierten Gerüchten über einen möglichen Lokvenc-Wechsel genauso wenig dran, wie an der Annahme, Walter Frosch sei ein stets fairer Sportsmann gewesen, auch wenn dieser laut Aussage alter Weggefährten „stets versucht" hatte "fair zu klären.“ Einen Mann wie Frosch würde ich dennoch mit Kusshand an der Wedau begrüßen.
Leider hat der Schnauzbartträger, wegen dessen rüder Art den Gegner zu bearbeiten, einst sogar der DFB die Regeln änderte, wohl kaum Zeit und Lust einmal in Duisburg vorbeizuschauen, ist der bekennende Kettenraucher doch seit einigen Jahren Wirt der Vereinsgaststätte von Victoria Hamburg.
So müssen es also Wagner, Caiuby und Co richten.