Dummerweise hat man als Rot-Weisser solche Spiele nicht nur oft genug erlebt, man weiß auch, wie sie noch öfter ausgehen: Meist mit weniger als drei Punkten. Trotzdem aber werden weiter so viele Zuschauer zur Hafenstraße pilgern, wie es sich mancher Zweitligist wünscht. Und trotzdem glauben noch immer einige an den diesjährigen Aufstieg - trotz mittlerweile zwölf Punkten Rückstand auf Lauterns Amateure.
Es ist genau dieses Trotzdem-Prinzip, dass die Hafenstraße, den Verein und eben die Fans zu etwas ganz Außergewöhnlichem im deutschen Fußball macht, auch noch in Liga vier. Nirgendwo sonst erlebt man so viel Leid(enschaft) und Frust, so viele Lastminute-Gegentore und Kurz-vor-Schluss-Abstiege und hat dennoch diese Unterstützung. Natürlich, der Ton ist manchmal, so auch derzeit, teils sogar wenig respektvoll.
Doch Spieler und Verantwortliche dürfen da nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen, nicht jede Negativstimmung im Umfeld gleich als Anlass zur beleidigten Verteidigung sehen. Wenn ein RWE-Fan kritisiert, so spricht aus ihm noch lange keine Abneigung, schon gar kein Hass. Es spricht höchstens enttäuschte, für manche vielleicht sogar unerwiderte Liebe - auch das ist Rot-Weiss Essen.
Das Trotzdem-Prinzip - irgendwie sichert es einem als RWE-Fan auch das Überleben und den letzten Rest Freude am Fußball. Und es macht manch einen sogar optimistisch: Bei Rot-Weiss kann passieren was will, trotzdem wird es immer irgendwie weitergehen. Zudem ist an der Hafenstraße immer alles möglich - bald zur Abwechslung sogar mal wieder Positives: Stichwort Stadionneubau, mal wieder.
Hierzu aber vor Mittwoch noch mehr im RWE-Fanblog. Nun steht Lautern an, eben eines der oben erwähnten "Alles oder nichts"-Endspiele. Ein überzeugender Sieg dort und der Aufstiegsglaube wird zurückkehren. TROTZ der jetzigen Abgesänge - RWE halt.