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Seit wir zwei uns gefunden: Der RWE-Fanblog
Tschüss Seuchenjahr! Willkommen Übergangsjahr!

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Das war´s mit 2008. Vor einem Jahr diskutierten wir noch über unsere Aufstiegschancen in die 2. Liga, nun muss man sich wohl auf einen Verbleib in der vierten Klasse einstellen. Immerhin, das Seuchenjahr 2008 ist nun vorbei, schlimmer kann es nicht mehr werden. Und 2009 bringt uns einen schönen neuen Begriff: das Übergangsjahr.

Richtig schön sarkastisch war das, was man zwei Stunden nach dem Abpfiff des Lotte-Kicks, einem Spiel, das 2008 irgendwie ganz gut zusammenfasst, auf der Homepage von Rot-Weiss Essen noch immer lesen konnte. Dort war nämlich wie üblich noch kein schneller Spielbericht zu finden, sondern noch immer folgende Fanshop-Aktion: „Für jedes RWE-Tor gibt es fünf Prozent Rabatt.“

Und die Krönung der Fehleinschätzung: „Maximal 35 Prozent möglich“! Haha, selten so gelacht, wo einem doch mehr zum Weinen zu mute ist.

Erst fern von seiner Essener Heimat entdeckt Hendrik Gerstung die Leidenschaft für den Klub aus seiner Geburtsstadt. Denn wer wissen will, was „Fan sein“ wirklich bedeutet, der landet irgendwann an der Hafenstraße: Nirgends sonst erlebt man die Gefühlsverbindung Verehrung und Verzweiflung so intensiv – „Oh RWE“. Im RWE-Fanblog gibt Hendrik den rot-weissen Anhängern nun eine Stimme.

Eine ähnliche Fehleinschätzung gab es auch zu Saisonbeginn, als Herr Strunz vom stärksten Kader der Liga sprach. Die Tabelle spricht eine andere deutliche Sprache. Aber gut, die Rede war immer von einem Fünf-Jahres-Plan, da kann natürlich auch ein Übergangsjahr eingeplant sein. Und an diesen Gedanken haben sich mittlerweile immer mehr Fans gewöhnt: lieber das Team weiterentwickeln, schon in der Winterpause punktuell verstärken (und bloß den Mölders halten!), dann haben wir vielleicht 2009/2010 gute Chancen auf eine Rückkehr in den Profifußball. So schwierig es einem als RWE-Anhänger auch fällt, einmal geduldig zu sein, so ist diese Lösung doch weitaus besser als der zigste Neuzugang.

Klar geworden ist jedenfalls, dass auch der Name Strunz alleine keine Punkte bringt und Aufstiegsgarantie ist. Dennoch ist er noch immer ein Hoffnungsträger für die Hafenstraße – es bleibt die Hoffnung, dass Strunz seine wöchentlich wachsende Anzahl an Kontakten im Online-Netzwerk XING auch für RWE zu nutzen weiß; es bleibt die Hoffnung, dass er sich weiter und mehr öffnet für Ideen, die von außen kommen und RWE für die Zukunft besser aufstellen könnten; es bleibt die Hoffnung, dass er ein glücklicheres Händchen bei Wintertransfers zeigt als seine Vorgänger (und Kölns Mike Wunderlich nur der Anfang ist) und es bleibt die Hoffnung, dass sein Fünf-Jahres-Plan am Ende doch aufgeht, wenn auch mit zwei Jahren in Liga vier. Gebracht hat uns Strunz zumindest schon einmal die lobenswerte Aktion „Kämpfen für Essen“, auch wenn sich in den letzten Partien ausgerechnet die Spieler auf dem Platz nur teilweise daran beteiligt haben.

Aber 2008 ist ja nicht nur die Einstimmung auf das Übergangsjahr, sondern auch noch die bittere Nicht-Qualifikation für die neue dritte Liga. Man war abgeschrieben, erkämpfte sich doch noch die Chance, um dann – typisch RWE – lastminute noch den traurigen Gang nach unten antreten zu müssen. Doppelabsteiger, kein schöner Begriff. Und das gerade, wo die dritte Liga eine neue Zukunftschance für den Verein bedeutet hätte. Aber es ist wie so oft: Future started yesterday, we´re already late!

Einiges wandelt sich an der Hafenstraße (jeden Sommer die Namen der Spieler), einiges bleibt gleich (unglückliche Niederlagen, dafür aber eine unglaubliche und treue Fanunterstützung). Meinen allerersten Fanblog-Eintrag schrieb ich am 11. Januar diesen Jahres, er hatte den Titel „Plädoyer für einen Knipser“. Nun, am Ende des Jahres, eine Liga tiefer, ist der Knipser fast das einzige, um das wir uns keine Sorgen machen müssen. Ein ereignisreiches und erfolgloses Jahr geht für RWE zu Ende!

Wie stimmen wir uns nun auf 2009 ein? Zwei Sätze aus meinen bisherigen Beiträgen passen hierzu denke ich ganz gut: Der erste lautet „Geduld war noch nie die Stärke eines RWE-Fans“, doch genau das ist nun in diesem – man gewöhnt sich an das Wort – Übergangsjahr gefordert, auch von den Tribünen. Der zweite Satz lautet „Scheinbar hat man es als Pessimist deutlich leichter, RWE-Fan zu sein, man wird nicht so oft enttäuscht.“ Für die Hinrunde in der vierten Liga stimmt das auf jeden Fall wieder. Für 2009 möchte ich meinen Optimismus nicht ganz aufgeben, auch wenn ich selber nicht verstehe, wo ich dafür noch Gründe hernehme.

Vielleicht klappt der Aufstieg doch noch irgendwie, vielleicht ist alles nur eine Top-Vorbereitung auf eine überragende Folgesaison. Wir bleiben dabei! 102 Jahre Rot-Weiss Essen – und trotz der aktuellen Lage glaubt man noch immer daran, RWE irgendwann wieder oben zu sehen. Auf dass 2009 endlich wieder ein Schritt dorthin, in die richtige Richtung ist!

P.S. Ich möchte die Gelegenheit nutzen, in meinem letzten Eintrag 2008 all jenen zu danken, die treu mitgelesen und teils sogar Kommentare geschrieben haben. Ich würde mich freuen, wenn Ihr auch im nächsten Jahr bei meinem RWE-Fanblog dabei bleibt. Und vor allem hoffe ich, dass ich 2009 endlich Erfolge kommentieren darf.

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