Das erste Pflichtspiel der neuen Saison war für Trainer Dirk Tönnies und seine Mannschaft ein herber Dämpfer. In der ersten Runde des Niederrheinpokals verloen die Essener mit 3:2 nach Verlängerung beim Landesligsten FSV Duisburg.
"Wir haben zu wenig ins Spiel investiert, haben Leidenschaft, Laufbereitschaft und Zweikampfstärke komplett vermissen lassen", konstatierte Tönnies direkt nach der Pokal-Niederlage. "Der FSV Duisburg war über Dreiviertel des Spiels das bessere Team, da dürfen wir uns nicht beschweren, wenn wir ausscheiden."
Nach dem Aus im Niederrheinpokal flatterte direkt die nächste Hiobsbotschaft ins Haus: Abwehrspieler Kai von der Gathen fällt für die ganze Saison aus, bevor sie überhaupt begonnen hat. Nach anhaltenden Kniebeschwerden bei Belastung steht nun die Diagnose fest: Meniskusriss und schwerwiegender Knorpelschaden. Ob von der Gathen nach überstandener Operation (15. September) und Reha-Maßnahmen überhaupt jemals auf den Platz zurückkehren kann, ist noch fraglich. Das wird sich vermutlich erst in zwölf Monaten klären.
"So schnell wie möglich die 40 Punkte voll machen"
"Das Pokal-Aus spielt nur noch eine untergeordnete Rolle", gibt Tönnies zu Protokoll. "Die Diagnose von Kai von der Gathen war ein Schock. Die Stimmung ist sehr gedämpft."
Nichtsdestotrotz wird die SpVg Schonnebeck von vielen Trainern der Oberliga zum Favoritenkreis gezählt. "Die Favoritenrolle habe ich noch nie angenommen", erklärt Tönnies auf Nachfrage der Redaktion. "Für uns gilt dasselbe wie immer: wir wollen so schnell wie möglich die 40 Punkte voll machen."
In das von Kai von der Gathen angeführte Lazarett gesellen sich auch noch einige andere Akteure. Nach einer Grippewelle im Team liegt Stürmer Marc Enger erkältet im Bett, auch Damian Bartsch ist noch angeschlagen. Thomas Denker leidet unter Knieproblemen, Soufian Rami hat es am Sprunggelenk erwischt.
Am Sonntag gegen den SC Düsseldorf-West wird Tönnies den Kader angesichts der momentanen Situation mit Jugendspielern auffüllen. So kann sich "der ein oder andere beweisen." Die Favoritenrolle in dieser Partie ist für Tönnies hingegen kein Problem: "Wir sind noch immer stark genug, um gegen Düsseldorf-West zu siegen."
Auf den langen Ausfall von Kai von der Gathen würde Tönnies gerne noch reagieren. "Wenn sich noch was ergibt, dann werden wir auch was machen." Der Trainer weiß aber auch: "Die meisten Spieler, die interessant sind, stehen schon unter Vertrag. Es müsste dann aber auch passen. Nicht nur menschlich - auch vom Budget."