Mit diesen Worten begründete Marcel Bieschke, warum er den Westfalenligisten TuS Hordel am Saisonende verlassen wird. Damit endet eine bislang äußerst erfolgreiche Zusamenarbeit, die man in Hordel vermutlich gerne fortgesetzt hätte. Aber Bieschke, der in Münster wohnt, weil er dort sein Referendariat als angehender Lehrer absolviert, will sich die Dauerbelastung ab dem Sommer nicht mehr antun. Zumal er nicht weiß, wo es anschließend beruflich hingeht.
Möglicherweise hilft der 31-Jährige dem TuS über das Saisonende hinaus noch weiterhin im Scouting, doch das ist noch nicht konkretisiert worden. Und ob Bieschkes „Co-Pilot“ René Ziarna an Bord bleiben und sich eventuell in der Jugendarbeit einbringen wird, ist ebenfalls bislang allenfalls angedacht.
Von Personen unabhängiges Projekt
Eineinhalb Jahre lang prägte das Duo Bieschke/Ziarna gemeinsam mit dem Sportlichen Leiter Jörg Versen, der die jungen und anfangs durchaus misstrauisch beäugten Trainer gegen Widerstände zur Hordeler Heide geholt hatte, das Gesicht des Westfalenligisten. Das erste Jahr stand ganz im Zeichen des Umbruchs, der bestens bewältigt wurde mit Rang sechs in der Endabrechnung. Momentan, nach der ersten Halbserie, belegen die Hordeler Rang drei hinter Westfalia Herne und dem Lüner SV. Geht es nach Marcel Bieschke, dann wird die Mannschaft, die am Dienstag informiert wurde, weiterhin um jeden Punkt kämpfen: „Wir haben nur sechs Punkte Rückstand auf einen Aufstiegsplatz, das muss Motivation genug sein.“
Jörg Versen glaubt, dass Kontinuität in Auftritt, Ambition und Leistung des Klubs möglich sein kann, auch Bieschke spricht von einem „von Personen unabhängigen Projekt“. Der Sportliche Leiter hat nach einem Nachfolger mit entsprechendem „Profil“ gesucht und ist, obwohl er sich dabei durchaus Zeit gelassen hat, bereits fünfig geworden. Mit David Zajas (33) wird jemand die Nachfolge Bieschkes (Versen: „Er ist ein Motivator und Rhetorik-Künstler“) antreten, der viel praktische Erfahrung vorzuweisen hat, aber ähnlich jung ist wie der aktuelle TuS-Trainer.
Zajas ist aus der VfL-Jugend hervorgegangen, hat lange der U23 angehört, hat auch mal für die SG Wattenscheid 09 gekickt, für Wegberg und Velbert und zum Schluss - selten - für den SV Höntrop. Höhepunkt in seiner Karriere dürfte der Bundesliga-Auftritt im Mai 2003 beim 1:1 des VfL Bochum gegen den HSV gewesen sein. David Zajas, auf und neben dem Platz stets ohne Fehl und Tadel, wurde für die letzten elf Minuten eingewechselt.
Seit einiger Zeit gehört Zajas beim VfL dem Trainerteam der Jugendabteilung an und steht Dimitrios Grammozis als Co-Trainer der U17 zur Seite. Die bekommt demnächst nicht nur einen neuen Trainer, weil Grammozis den Fußballlehrer-Lehrgang macht, sondern auch einen neuen „Co“, während David Zajas dann Chef in Hordel wird: „Ich will jetzt mal eine eigene Truppe haben.“