Einen Sieg im letzten Saisonspiel beim SSV/FCA Rotthausen hätten sie für die Vizemeisterschaft benötigt - und beinahe hätte es auch gereicht. Doch ausgerechnet in der 90. Minute kassierte der SVH den Treffer zum 1:1 (0:0) und stand am Ende mit leeren Händen da.
„Natürlich überwiegt bei uns allen jetzt direkt nach der Partie die Enttäuschung“, gab Trainer Marius Kundrotas zu Protokoll, während seine Spieler völlig bedient in die Umkleidekabine schlichen. „Trotzdem habe ich meiner Mannschaft ein großes Kompliment gemacht für diese herausragende Rückserie.“ Nur zwei Unentschieden standen letztlich im Kalenderjahr 2016 für den SVH zu Buche - am Ende aber eines zu viel, so dass statt der Wittener nun der FC Neuruhrort (3:0 gegen Arminia Bochum) in die Aufstiegsrunde starten darf.
Man merkte den Herbedern an, dass es noch einmal um richtig viel ging in dieser Partie gegen die noch abstiegsbedrohten Gelsenkirchener. Neben der aggressiven Spielweise der Platzherren waren es auch die eigenen Unzulänglichkeiten, die den SVH erst nicht auf Touren kommen ließen. Die beiden Ex-Herbeder Chris Reckort und Daniel Kaminsky waren fraglos besonders motiviert, wobei es Ersterer im Zweikampf einige Male auf die Spitze trieb, schon nach 60 Sekunden das erste Foul beging. Vor der Pause gab’s nur zwei passable Chancen für den SVH, als Benjamin Homanns Hereingabe für Vincent Holthaus nicht zu verarbeiten war (17.), und als Gianluca Silberbach aus 16 Metern am Rotthauser Schlussmann scheiterte.
Nach der Pause erhöhten die Gäste den Druck, spielten jetzt auch konsequenter über die Flügel. Ein scharfer Pass von links rauschte an Freund und Feind vorbei durch den Strafraum (55.), dann scheiterte Geburtstagskind Gavin Hope am SSV-Keeper Philipp Podstawny (65.). Es musste schon ein besonderer Moment her, um gegen die vielbeinige Rotthauser Abwehr ein Tor zu erzielen. Zunächst jagte Christian Buth den Ball an die Latte, den zweiten Versuch versenkte aus 14 Metern der ebenso eingewechselte Leonard Putz zum 1:0 im Winkel (76.).
Herbede mühte sich, den zweiten Treffer nachzulegen, wählte aber oft den kompliziertesten Weg. So bekam Rotthausen noch diese eine, letzte Chance: Nach einem weiten Freistoß tauchte der Ex-Herbeder Nico Tewes auf der linken Seite auf und jagte den Ball aus ganz spitzem Winkel zum 1:1 ins lange Eck (90.). Ein unwürdiges Ende für Herbedes Ambitionen.