Am Ende schlugen die leicht favorisierten Hausherren den Aufsteiger mit 6:3 - und das trotz zwischenzeitlichem 1:3-Rückstand.
Von den Ennepetalern wusste nach dem Spiel niemand so richtig, wie der deutliche Sieg zustande kam. Immerhin hatte der TuS bereits nach fünf Minuten den ersten Gegentreffer schlucken müssen. Nach einer verlängerten Freistoßflanke tauchte Schermbecks Innenverteidiger Kevin Ewald am Fünfer auf und drückte die Kugel ins Tor. Dank eines Foulelfmeters, den Robin Gallus sicher verwandelte (15.), kam das Team von Imre Renji zwar zum Ausgleich, aber noch vor der Pause erzielte Jannis Scheuch die erneute Schermbecker Führung (36.).
Nach dem Seitenwechsel war den Hausherren dann anzumerken, dass sie sich vorgenommen hatten, das Spiel zu drehen, doch die Bemühungen blieben zunächst ohne Ertrag. Die Gäste hingegen zeigten sich eiskalt und erhöhten nach einem blitzsauberen Konter durch Scheuch auf 3:1. Als die ersten resignierenden Zuschauer den Kunstrasenplatz neben dem Bremenstadion bereits verließen, wendete sich das Blatt. Erst vergab Semih Esen alleine vor Marvin Weusthoff das 4:1 (69.) und im direkten Gegenzug sorgte Nils Nettersheim mit dem 3:2 wieder für Hoffnung (70.). Die sichtlich geschockten Schermbecker wirkten wie paralysiert und der TuS trumpfte plötzlich auf. Nachdem der eingewechselte Marc Schröter den Ausgleich besorgte (73.), stellten Anas Chaoui (84.), Aykut Akyiliz mit einem Eigentor (87.) und Luciano Sabellek (90.) binnen sechs Minuten auf 6:3.
"So ein Spiel dürfen wir auf gar keinen Fall verlieren"
"Ein verrücktes Spiel. Nach dem 3:1 waren wir schon fast geschlagen", gestand Renji nach dem Spiel: "Da muss ich aber wirklich ein Riesenlob an meine Mannschaft loswerden, auch an die, die nicht von Beginn an gespielt, sich dann nach ihrer Einwechslung aber gut eingefügt haben. Wenn Schermbeck aber das 4:1 schießt, wären wir ganz weg gewesen." Besonders erfreut ist der Coach von der Moral seines Teams: "wir sind hier ein Dorfverein, wir trainieren nur dreimal pro Woche und da ist es auch für uns als Trainerteam nicht immer einfach, den Jungs alle unsere Vorstellungen zu vermitteln. Sie haben aber gezeigt, dass sie Fußball spielen können und auch charakterlich eine einwandfreie Truppe sind."
Während dem Ennepetaler Linienchef die Erleichterung förmlich aus dem Gesicht zu lesen war, war sein Gegenüber Christoph Schlebach entsprechend bedient und fand deutliche Worte: "So ein Spiel dürfen wir auf gar keinen Fall verlieren, schon gar nicht in dieser Höhe. Wir waren die bessere Mannschaft und müssen das 4:1 machen. Aufgrund der Art und Weise, wie wir dann aber nach dem 3:2 gespielt haben, haben wir es uns selber zuzuschreiben und durch unsere eigene Doofheit das Spiel verloren."