Als gebürtiger Essener hat Freiberger schon länger darauf spekuliert, einmal für Rot-Weiss auflaufen zu können. Im Winter ergab sich endlich die Gelegenheit. Und so kam der 26-Jährige vom VfL Osnabrück nach Essen. Eine sofortige Verstärkung stellte er allerdings nicht dar, was freilich auch damit zu tun hatte, dass die Mannschaft nach dem missglückten Restrundenauftakt verunsichert war. Keine guten Voraussetzungen, um sich schnell einzufinden.
Sein erstes Tor schoss der Offensivspieler erst im Pokalhalbfinale gegen den FC Kray. Ein weiteres wichtigere legte er nun im Endspiel nach, als er im Elfmeterschießen gegen Oberhausen vom Punkt die Nerven behielt. Und so hatte Freiberger seinen Anteil daran, dass RWE sich Niederrhein-Pokalsieger nennen darf. Der Sieg war aus seiner Sicht hochverdient. „Wir hatten hinten raus mehr Körner und die Elfmeter waren alle gut geschossen, das hatte nicht viel mit Glück zu tun.“
Freiberger, der die Atmosphäre an der Hafenstraße auch schon als Fan mitbekommen hat, war froh, endlich ein echtes Highlight-Spiel auf dem Rasen miterlebt zu haben. „Es macht wahnsinnig viel Spaß, wenn so viele Leute mitfiebern und wenn wir dann auch noch so dramatisch gewinnen.“ Seinem Keeper Niclas Heimann, der den letzten Elfer hielt, wollte er dann auch „persönlich das Bier aufmachen“.
Freiberger war bei den Feierlichkeiten nach dem Abpfiff ganz vorne dabei, setzte sich gemeinsam mit Daniel Grebe und dem Pokal in einen Einkaufswagen und ließ sich von den Kollegen bis zum Bahnübergang an der Hafenstraße fahren, wo die Spieler gemeinsam mit den Fans feierten. Es muss nicht seine letzte Feier gewesen sein. Denn dass Freiberger – der ab Sommer noch einen Ein-Jahres-Vertrag in Osnabrück besitzt – gerne in Essen bleiben würde, ist kein Geheimnis. Der Flügelspieler bekräftigte: „Die Gespräche stehen noch aus, aber ich würde gerne bleiben. Klar!“