Benjamin Wingerter und Samuel Limbasan hatten genug von ihrem Reservisten-Dasein bei den Bergeborbeckern und sind dem Lockruf des kleinen Stadtrivalen FC Kray gefolgt. Vor der Saison wechselten bereits Vincent Wagner und Philipp Kunz innerhalb der Stadt die Seiten. Beide durften am sechsten Regionalliga-Spieltag eine besondere Genugtuung erfahren, als der Underdog aus Kray RWE mit 4:2 bezwang.
Wingerter und Limbasan werden in der Rückrunde jedoch nicht die Möglichkeit erhalten, mit ihrem neuen Verein an der Hafenstraße aufzulaufen. Denn RWE möchte eine weitere Blamage gegen den früheren Landesligisten offenbar mit allen Mitteln vermeiden. Bedingung für den Wechsel zum FCK war, dass sowohl Limbasan als auch Wingerter in den beiden ausstehenden Duellen - in Pokal und Meisterschaft - gegen ihren Ex-Klub nicht zum Einsatz kommen.
Nach RS-Informationen müssten die Spieler eine hohe Geldstrafe bezahlen, wenn dieser Klausel nicht nachgekommen wird. Limbasans Agent Franjo Vranjkovic erhebt auf Nachfrage von RS schwere Vorwürfe gegen Rot-Weiss Essen und kündigt an, gegen diese Maßnahme rechtliche Schritte einzuleiten. "Die Vertragsauflösung von Samuel Limbasan ist unter Nötigung erfolgt. Der Spieler hatte keine andere Wahl als unter diesen Bedingungen zu unterschreiben. Das ist sittenwidrig und arbeitsrechtlich illegal. Dagegen werden wir vorgehen. Ich werde dem Spieler auf jeden Fall raten, gegen RWE zu spielen."
FCK-Manager Fabian Decker und Rot-Weiss Essens Sportvorstand Dr. Uwe Harttgen betonten unisono, dass sie sich zu den Vertragsinhalten nicht äußern werden.