Seine ersten öffentlichen Worte als Trainer des VfL Bochum garnierte Dieter Hecking mit einem kleinen Spaß. "Ich habe gemerkt, dass es viele Baustellen in Bochum gibt - nicht nur beim VfL", sagte der 60-Jährige zu Beginn seiner Vorstellungs-PK an diesem Dienstagmittag. Am Montag wurde der Wechsel des erfahrenen Coaches an die Castroper Straße offiziell, am Dienstagvormittag stand er erstmals mit seinem neuen Team auf dem Rasen.
"Ich hatte gestern eine kurze Vorstellung mit dem Staff, habe die Gremien spät am Tag kennengelernt. Heute dann die Mannschaft", blickte Hecking auf seinen Start in Bochum zurück. "Ich habe eine kurze Ansprache gehalten. Man braucht nicht viel reden, die Situation ist bekannt. Wir müssen schnell zu einer Einheit werden, die Punkte sammeln kann."
Schließlich befindet sich der VfL in einer prekären Lage, steht sieglos und abgeschlagen am Ende der Tabelle. Dass Hecking die Bochumer zum Klassenerhalt führen wird, wollte er nicht versprechen. Aber, dass er "die Mannschaft mit all meiner Erfahrung versuche zu packen und zu stabilisieren". Der gebürtige Castrop-Rauxeler sprach von einer "Herausforderung mit Sternchen". Und er wollte die Lage erst gar nicht beschönigen: "Wir brauchen ein paar Pünktchen bis zur Winterpause."
Wie Hecking diese sammeln möchte, vor allem, wo sein Startprogramm mit den Spielen gegen Leverkusen (Samstag, 15.30 Uhr) und beim VfB Stuttgart (23. November) überaus anspruchsvoll ausfällt? "Wir haben eine gute Mischung im Kader, es ist Qualität da. Die Spieler müssen auf den Positionen spielen, auf denen sie sich am wohlsten fühlen", betonte Hecking. "So können wir etwas rausholen."
Dabei sieht sein Plan nicht vor, ausschließlich mit langen Bällen zum Erfolg zu kommen. "Wir haben gute Fußballer, die nicht nur kratzen und beißen können. Es wird nicht der filigranste Fußball werden. Wir brauchen viel Leidenschaft, viele Emotionen. Aber wir müssen auch Fußball spielen."