Seit geraumer Zeit bemüht sich der Club um die Verbesserung des Geläufs. Die Stadt Bochum und die zuständigen Ämter ziehen bisher eine Sanierung vor. Die Alternative Kunstrasenplatz spielt aufgrund der Kosten, und der bekannten Haushaltslage der Stadt, derzeit keine Rolle.
In Harpen will man nicht mehr länger zusehen. Eigeninitiative ist gefragt. Vor allem die jungen Harpener versuchen seit kurzem über die sozialen Medien um Aufmerksamkeit zu ringen.
Zuletzt machte man über Facebook auf die desolate Platzsituation aufmerksam. Plattformen wie Fussball.de wurden angeschrieben um über die Problematik zu berichten. „Die Idee, mehrere bekannte Sportseiten anzuschreiben, kam mir am Sonntag bei der Ascheschlacht gegen Phönix Bochum“, erzählt Philipp Leiding, Spieler der ersten Harpener Mannschaft.
Per Rettungswagen ins Krankenhaus
Ein solches Loch führte zu der schweren Verletzung. Keine Seltenheit auf diesem Platz
Leiding weiter: „Ein vernünftiges Fussballspiel war hier nicht möglich und Verletzungen waren eigentlich vorprogrammiert. Wenn keiner von dem Problem eines kleinen Vorstadtvereins erfährt, wieso sollten Unternehmen oder Personen sich dafür interessieren und vielleicht mithelfen?“
Am Dienstagabend forderte der „Steffenhorst“ seinen nächsten Verletzten. Ein Spieler der dritten Mannschaft blieb während des Trainings in einer der vielen Löcher hängen und knickte weg. Per Rettungswagen wurde dieser ins nächstgelegene Krankenhaus gebracht.
„Zwischen Schien- und Wadenbeinbruch und Bänderdehnung sei wohl alles drin. Mehr konnten die Sanitäter noch nicht sagen“, berichtet Mitspieler Marcel Richter. Eine genaue Diagnose stand am Abend noch aus.
„Hier in Harpen regulieren die Krankenkasse die Versäumnisse der Politiker“.
Eine Woche zuvor verletzte sich ein Spieler der Alten Herren ebenfalls aufgrund der schlechten Platzverhältnisse. Auch hier musste ein Rettungswagen angefordert werden.
Der Verein will sich jetzt anderweitig umsehen und prüft ob ein Kunstrasenplatz in Eigenregie finanziert werden könnte. „Intern wird geklärt ob man nochmals den Versuch startet, den Platz zum Beispiel über ein Spendenkonto selbst zu finanzieren“, berichtet Leiding die Absichten des Harpener Vorstands.
„Es macht wirklich keinen Spaß mehr"
„Wir hoffen, dass die Gemeinschaft hilft wenn es die Stadt schon nicht tut“, so Leiding. Dietmar Hampel, Trainer der ersten Mannschaft: „Hier in Harpen regulieren die Krankenkassen die Versäumnisse der Politiker“.
Hampel setzt noch einen drauf und spricht aus, was für Harpen eine Katastrophe wäre: „Die werden uns hier den Platz sperren und alle Mannschaften kreuz und quer auf die Bochumer Sportplätze verteilen. Dann sind wir endgültig zerlegt. Es macht wirklich keinen Spaß mehr".
Bleibt zu hoffen, dass möglichst schnell eine Lösung gefunden wird, mit der sich nicht der Club engagieren kann.