In Kirchberg teilte sich Subotic ein Zimmer mit Nuri Sahin. Der Türke bekam in Österreich ein wenig Gefühl dafür, was sein Kollege im letzten halben Jahr durchgemacht hatte. Denn Sahin leidet an einer Kniereizung, konnte bisher nur wenig und individuell trainieren.
Das Gefühl, den Mannschaftskameraden bei Training und Spiel zuschauen zu müssen, hat Subotic derweil satt. Am 9. November 2013 riss er sich im Auswärtsspiel beim VfL Wolfsburg das Kreuzband. Die Partie, die der BVB nach 1:0-Führung noch mit 1:2 verlor, wird der Serbe so schnell nicht vergessen. Doch nun ist seine lange Leidenszeit vorbei. Subotic konnte zum Vorbereitungsbeginn wieder voll einsteigen und machte bislang alle Einheiten mit.
Der 25-Jährige kann damit den Konkurrenzkampf in der Innenverteidigung wieder aufnehmen. In seiner Abwesenheit hatte sich der letztjährige Sommer-Neuzugang Sokratis in den Vordergrund gespielt und sich mit seiner kompromisslosen Art in der Verteidigung in die Herzen der Dortmunder Anhänger gespielt.
Urlaub immer noch am liebsten mit dem Wohnwagen
In diesen hat Subotic derweil schon lange einen Platz. Als er nach der Meisterschaft 2011 einfach mal mit ein paar Freunden durch die Stadt fuhr und zusammen mit den Fans den Titel feierte, sammelte der Innenverteidiger jede Menge Beliebtheitspunkte. Und überhaupt macht er den Eindruck, dass er trotz seines Bekanntheitsgrades und seines nicht gerade kleinen Jahresgehaltes die Bodenhaftung nicht verloren hat. Im Urlaub fährt Subotic nach wie vor am liebsten mit seinen Kumpels im Wohnwagen durch die Gegend, anstatt sich auf Jachten ablichten zu lassen.
Oder er nutzt seine freie Zeit dafür, um Gutes zu tun. Für die von ihm gegründete Neven-Subotic-Sitftung war er in diesem Sommer in Äthiopien unterwegs. Dort baut seine Stiftung derzeit Brunnen, um den Menschen sauberes Trinkwasser zu verschaffen und stattet Schulen mit hygienischen Toiletten aus. „Ich will den Menschen etwas von dem Glück, welches ich im Leben habe, weitergeben“, sagte Subotic einmal gegenüber der WAZ. Eine schöne Einstellung.
In der Startelf meist gesetzt
Ab sofort ist der Abwehrmann aber wieder auf dem Platz gefragt. Immerhin hat er nun einen Vorteil gegenüber seinen Konkurrenten Mats Hummels und Sokratis. Denn die beiden haben an der Weltmeisterschaft teilgenommen und steigen erst mit großer Verspätung in die Vorbereitung auf die neue Saison ein. Subotic hat also die Gelegenheit, sich einen Vorsprung zu erarbeiten und zum Saisonstart wieder in die Startelf des BVB zurückzukehren.
In dieser war er meistens sowieso gesetzt. Seine Leistungen stimmten üblicherweise – in seiner letzten kompletten Saison 2012/13 war der serbische Nationalspieler sogar besser als sein in der Regel stärker eingeschätzter Nebenmann Mats Hummels. Und das Vertrauen seines Trainers hat Subotic schon immer gehabt. Schließlich kennt Jürgen Klopp ihn schon, seit er noch ein Teenager war, machte ihn in Mainz zum Profi und in Dortmund zum Verteidiger mit internationaler Klasse.
Nachdem Subotic nun den ersten großen Rückschlag in seiner bislang so positiv verlaufenen Karriere verkraftet und überwunden hat, geht es darum, möglichst schnell wieder auf das Niveau zu kommen, das er vor seiner Verletzung hatte. Im Gegensatz zu vielen anderen Spielern ist die anstrengende Vorbereitung für ihn deshalb eine echte Wohltat.