Auch die Trainerfrage scheint geklärt – Christoph Klöpper dürfte ebenfalls sein Comeback an der Lohrheide geben.
Das lassen die Äußerungen von Christoph Jacob vermuten. „Wir sind auf der Zielgeraden“, erklärt der 1. Vorsitzende. „Alle Verantwortlichen haben jetzt eine Lösung abgesegnet. Auch wenn es leider Gottes so ist, dass Wattenscheid 09 zur Zeit auch nur eine Möglichkeit hat.“
Bestätigen will Jacob den Namen Klöpper nicht. Gespräche mit anderen Kandidaten seien allerdings immer am Geld und „an den Vorstellungen über die sportliche Ausrichtung“ gescheitert, berichtet er. Dass Klöpper keine finanziellen Ansprüche stellt, gilt als recht offenes Geheimnis. Dass der 34-Jährige außerdem einige Spieler im Schlepptau hat, ebenfalls.
Nach RS-Informationen sind Fatmir Ferati (Wuppertaler SV), Adrian Schneider, Stefan Grummel (beide DJK TuS Hordel), Güngör Kaya (KFC Uerdingen), Ridvan Avci (Hedefspor Hattingen) und Lucas Oppermann (aktuell Wormatia Worms, zuvor VfL Bochum II) Akteure, die in der kommenden Spielzeit im Kader des Ex-Bundesligisten stehen könnten. Ob das Sextett im Sommer tatsächlich an der Lohrheide anheuert, bleibt abzuwarten.
Bereits sicher ist hingegen, dass Klöpper im Falle der Amtsübernahme mit großen Vorbehalten zu kämpfen haben wird. Der derzeit vereinslose A-Lizenzinhaber war von 2009 bis April 2011 bereits für die Sportgemeinschaft tätig, seinerzeit als Trainer der A-Junioren. Den Abstieg aus der U19-Bundesliga, von dem sich der Verein bis heute nicht erholt hat, lasten viele 09er dem Gesamtschullehrer an.
„Es gibt keine Opposition“
Nicht nur für viele Fans – und das zeigte die Kundgebung vor rund dreieinhalb Wochen – ist Klöpper ein rotes Tuch. Eine Zusammenarbeit mit Alexander Thamm ist beispielsweise undenkbar, hatte der Führungsspieler ihm doch vorgeworfen, hinter dem Rücken von André Pawlak gegen den amtierenden Chefcoach intrigiert zu haben.
Ohnehin dürfte ein radikaler Schnitt im Kader anstehen. Zwar besitzen noch zehn Spieler (unter anderem Thamm) einen gültigen Vertrag bis zum 30. Juni 2015, was jedoch – und dafür gibt es unzählige Beispiele – wenig heißen muss. Viele Spieler jener Mannschaft, die in den letzten drei Jahren zwei Aufstiege feierte, dürften es Pawlak am Saisonende gleichtun und sich neue Herausforderungen suchen.
Apropos Herausforderung: Frank Kolberg ist seit einer guten Woche auch offiziell wieder im Boot, wie Jacob und der alte und neue 2. Vorsitzende unisono bestätigen. „Der Aufsichtsrat muss es noch absegnen, aber wir sind uns schon seit einigen Tagen darüber einig, dass ich wieder in Wattenscheid unterstützend eingreifen möchte“, erklärt Kolberg.
Der vor einem Jahr aus dem Vorstand zurückgetretene Unternehmer sieht sich auch nicht als Gallionsfigur der vielzitierten Opposition. „Es gibt keine Opposition. Das habe ich auch gehört, das trifft aber nicht zu. An Spekulationen hinsichtlich Christoph Jacob habe ich mich überhaupt nicht beteiligt. Ich bin oft angesprochen worden und habe immer gesagt, dass mir das Wohl des Vereins am Herzen liegt. Es geht nicht um einzelne Personen, nur um den Verein. Das ist mir besonders wichtig“, unterstreicht Kolberg.
Kolberg hat "persönlich kein Problem mit Klöpper"
Schließlich gehe es ihm um mehr als nur darum, dass der Verein nun wieder handlungs- sprich geschäftsfähig sei. „Wir sind übereingekommen, dass wir etwas zusammen machen wollen. Jetzt versuchen wir das Ding in vernünftige Bahnen zu lenken“, macht Kolberg betont optimistisch klar und setzt sogar noch ein bemerkenswertes „alles ist gut“ hinzu.
Die Trainerentscheidung werde er im Übrigen mittragen. „Ob ich will oder nicht. Man wird sehen, was kommt. Es geht ja auch ums Geld“, weiß Kolberg. Persönlich habe er jedenfalls „überhaupt kein Problem mit Christoph Klöpper“.
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