Mike Hibbeln lief beim Testspiel beim VfB Hüls, das die 09er mit 4:1 gewannen, in überraschender Rolle auf: Der gelernte Angreifer agierte rund eine Stunde lang im defensiven Mittelfeld.
„Total ungewohnt“ war das für den Offensivmann. „Seit zehn Jahren bin ich Stürmer, da ist das schon eine große Umstellung“, meinte der 24-Jährige. „Im Sturm hast du das Spiel eigentlich immer in Deinem Rücken“, erläuterte der gebürtige Dortmunder, „im Mittelfeld hingegen hast du das Spiel und den Ball meistens vor dir und bist für die Eröffnung zuständig.“
Zwar war Hibbelns Vorgabe gewöhnungsbedürftig, als Fremdkörper fiel der Blondschopf im Wattenscheider Spiel aber nicht auf. „Ich fand, dass es schon ganz gut geklappt hat“, meinte Hibbeln. Der ehemalige Duisburger geht davon aus, dass der Versuch mehr als ein einmaliges Experiment sein wird. Denn André Pawlak hat sich schon größere Gedanken über diesen Schachzug gemacht. „Er hat mir erklärt, dass er mich auf der Sechs stärker sieht, weil ich eigentlich eine ganz gute Technik habe und über ein ordentliches Passspiel verfüge. Jetzt werden wir im Training und in den Testspielen gemeinsam daran arbeiten, dass ich diese Position verinnerliche. Ich kann mir jedenfalls gut vorstellen, dass das klappt.“
Nachdem das erste Halbjahr an der Lohrheide nicht nach seinen Vorstellungen lief, steht der Rechtsfuß jetzt ohnehin vor einem kleinen Neuanfang. Selbstkritisch genug um einzusehen, dass er noch viel Luft nach oben hat, ist Hibbeln allemal. „Nein, natürlich bin ich nicht zufrieden“, meint der Sommer-Zugang. Gerade einmal 109 Einsatzminuten in der bisherigen Saison sind nicht das, was der 1,80-Meter-Mann sich vorher erhofft hatte.
Vielleicht wird ja im Jahr 2014 alles anders und Hibbeln setzt sich im internen Konkurrenzkampf durch. Weil Pawlak in der Regel mit zwei defensiven Mittelfeldleuten spielen lässt, stehen die Chancen, mehr Spielanteile zu bekommen, gar nicht mal so schlecht. „Warten wir mal ab“, meint Hibbeln. „Ich werde mich auf jeden Fall ins Zeug zu legen und anbieten.“