Oberliga Westfalen

Der theoretische Worst Case: Sechs Absteiger!

Das bestätigte Oberliga-Staffelleiter Reinhold Spohn gegenüber RevierSport noch einmal: "Die beiden Letzten steigen definitiv ab, ganz egal, was in der Regionalliga passiert." Dass sich die westfälischen Klubs in der Regionalliga allesamt retten, steht ohnehin nicht zu erwarten. Dass ein entsprechendes gutes Abschneiden dafür sorgen könnte, dass in der Oberliga der 17. oder 18. "verschont" wird, gehört aber auf jeden Fall ins Reich der Fabel.

Vielmehr müssen sich die Oberliga-Klubs mit der Frage beschäftigen, was passiert, wenn mehr als zwei westfälische Vereine aus der Regionalliga herunterkommen. Auch das wird in der Auf- und Abstiegsregelung des Fußball-und Leichtathletikverbands Westfalen (FLVW) Fall für Fall erklärt.

Im Detail sieht es so aus:

• Steigt keine westfälische Mannschaft aus der Regionalliga ab, steigen zwei Vereine aus der Oberliga Westfalen ab. Die beiden Westfalenliga-Vizemeister steigen dafür dann auf.
• Steigt eine westfälische Mannschaft aus der Regionalliga ab, steigen auch zwei Vereine aus der Oberliga Westfalen ab. Eine dritte Westfalenliga-Mannschaft rückt dann nach.
• Steigen zwei westfälische Mannschaften aus der Regionalliga ab, steigen zwei Vereine aus der Oberliga Westfalen ab. Nur die Westfalenliga-Meister steigen in die Oberliga auf.
• Steigen drei westfälische Mannschaften aus der Regionalliga ab, steigen auch drei Vereine aus der Oberliga Westfalen ab.
• Steigen vier westfälische Mannschaften aus der Regionalliga ab, steigen die vier letzten Vereine aus der Oberliga Westfalen ab.
• Steigen fünf oder sechs westfälische Mannschaften aus der Regionalliga ab, steigen ebenfalls "nur" vier Vereine aus der Oberliga Westfalen ab. Die Liga wird dann gegebenenfalls aufgestockt.

Sollte der unwahrscheinliche Fall eintreten, dass der Erste und/oder Zweite der Oberliga-Abschlusstabelle und auch die möglichen Nachrücker (Dritter und Vierter) auf ihr Aufstiegsrecht verzichten, erhöht sich die Zahl der Absteiger entsprechend. In der Theorie droht also ein Worst-Case von sechs Absteigern, der genau dann eintritt, wenn mindestens vier westfälische Regionalliga-Klubs absteigen und alle sportlich qualifizierten Oberligisten oder die Nachrücker ihr Aufstiegsrecht nicht wahrnehmen.

In der Regionalliga, die den Ausschlag für einen "Domino-Effekt" geben könnte, ist der Fall nicht ganz so kompliziert. Die Liga wird im kommenden Sommer auf 18 Mannschaften gebracht. Schafft der Meister den Aufstieg nicht oder steigt - beispielsweise - Preußen Münster aus der 3. Liga ab, bleibt es bei fünf Absteigern. Sollte kein Drittligist aus dem Westen absteigen, aber der Westmeister die Relegation gewinnen, verringert sich die Zahl der Absteiger auf vier. Im umgekehrten Fall (ein Drittliga-Absteiger aus dem Westen, Westmeister unterliegt in der Relegation), steigen insgesamt sechs Vereine aus der vierten Liga ab.

Aktuell sollte der Blick auf die Regionalliga-Tabelle ausreichen, um den Kellerkindern Sorgen zu bereiten: Weil Wattenscheid 09, die U23 des VfL Bochum, der SV Lippstadt und der SC Wiedenbrück in Liga vier unter dem Strich stehen, müssten Westfalia Herne, der VfB Hüls, der TuS Dornberg und der TuS Heven den Gang in die Westfalenliga antreten. Aber noch ist die Saison ja lang...