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Einst gegen Beckham - Güvenisik freut sich auf „heiße Duelle“

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 NRW-Traditionsmasters: Einst gegen Beckham - Güvenisik freut sich auf „heiße Duelle“
Foto: Thorsten Tillmann

Anfang Januar steigt die 17. Ausgabe des NRW-Traditionsmasters. Mit dabei ist auch der MSV Duisburg - und Sercan Güvenisik.

Der Mann ist ein Weltenbummler. Er lebte in den USA, in der Türkei. Und seit einigen Jahren wieder in Deutschland. Sein Leben ist eigentlich immer turbulent. „Ja, ich bin ganz schön herumgekommen“, lacht Sercan Güvenisik. „Langweilig ist es bei mir selten.“

Das spiegelt sich auch in seiner Karriere als Fußballspieler wider. Für zehn Profivereine spielte Sercan Güvenisik in seiner Karriere. Doch nur für einen spielte er vier Jahre lang: Für den MSV Duisburg. Kein Wunder, dass der 43-Jährige, der als selbständiger Spielerberater weiterhin viel unterwegs ist, noch heute eine ganz besondere Beziehung zu den „Zebras“ pflegt.

Und sich – sofern es die Zeit erlaubt – gerne selbst das Streifentrikot der MSV-Traditionself überzieht. „Der MSV ist eine Herzensangelegenheit“, sagt „Güve“. „In Duisburg bin ich zum Mann geworden. Hier habe ich mein erstes Bundesligaspiel absolviert und war anschließend drei Jahre Stammspieler in der 2. Liga. Das vergisst man nicht.“

Er sei ein Kind des alten Wedau-Stadions. „Wenn man die heutige Arena sieht, und ich bin dort immer mal wieder zu Besuch, dann kann man schon ein bisschen eifersüchtig werden, unter welchen Bedingungen die Jungs heute spielen dürfen“, sagt Güvenisik, der im Laufe seiner Karriere im Westen auch für Rot-Weiss Essen und Preußen Münster spielte. „Aber seine ganz großen Erfolge hat der MSV natürlich in dem alten Stadion gefeiert. Als ich kam, haben wir dort sogar noch im UI-Cup gespielt.“

Hier gibt es Tickets für das Traditionsmasters

Er freut sich riesig darauf, viele seiner alten Weggefährten am 7. Januar 2024 beim NRWTraditionsmasters wiederzusehen. „Das ist immer ein besonderer Moment, wenn das Turnier in Mülheim eröffnet wird. Ich freue mich wieder auf viele heiße Duelle und die besondere Atmosphäre in der Westenergie Sporthalle, die es so wohl nur im Ruhrgebiet geben kann“, ist Güvenisik heiß.

Da pocht das Herz, auch, wenn einen zwischendurch mal das Fernweh packt. „Es war immer mein Traum, in den USA Fußball zu spielen und dort auch zu leben“, verrät er. Diesen Traum konnte er sich zum Ende seiner Karriere erfüllen. 2012 spielte er für die San José Earthquakes gegen Gegner wie David Beckham und Thierry Henry – und erzielte dabei sogar das Tor des Jahres in der MLS. „Aus 60 Metern“, erinnert er sich gerne zurück. „Das muss mir erstmal jemand nachmachen.“

Danach schickte er das Video an viele seiner Weggefährten, die ihn gerne „aufgezogen haben, weil ich während meiner Karriere kein Trainingsmonster war.“ Er hatte es allen gezeigt. Der in Ankara geborene Güvenisik war dabei der erste türkischstämmige Spieler in der MLS überhaupt. Nach dem Ende seiner aktiven Laufbahn blieb er zunächst in den USA, bis er 2019 wieder nach Deutschland zurückkehrte. „Als Spielerberater verfüge ich hier und in der Türkei einfach über ein größeres Netzwerk“, erklärt er den Grund.

Auch, wenn sein Leben weiterhin bunt ist, bleibt der MSV Duisburg so etwas wie eine Konstante. Entsprechend bedrückt ist er über die aktuell sportlich angespannte Situation an der Wedau. Es droht der Abstieg in die Regionalliga. Doch Güvenisik wäre nicht Güvenisik, wenn er nicht auch nach Lösungen suchen würde. So empfahl er Duisburg jüngst seinen in den USA geborenen Neffen Kaan Inanoglu, der seitdem in der U19 des MSV für Wirbel sorgt – und vielleicht die Familientradition in nächster Generation fortführen kann. „Das macht einen schon stolz, ihn in den MSV-Farben zu sehen“, gibt „Güve“ zu.

Beim NRW-Traditionsmasters kann Inanoglu dann sehen, was sein Onkel mit 43 Jahren sportlich noch draufhat.

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