Die Gäste aus Franken, die als Sieger des nationalen Masters erstmals in der Mülheimer innogy Sporthalle mit von der Partie waren, entschieden das Finale gegen die Mülheim ALL Stars erst im Neunmeterschießen mit 2:1 für sich. Nach der regulären Spielzeit hatte es 0:0 gestanden.
Die ALL STARS haben ihre Status des Außenseiters mit ihrer Performance endgültig abgelegt. Schon in den vergangenen beiden Jahren schafften es die Lokalmatadoren bis ins Halbfinale. Diesmal standen sie sogar schon vor dem letzten Gruppenspiel als Sieger der Gruppe B fest. „Unsere Stärke ist es, dass wir eingespielt sind“, hatte Teammanager Peter Hein schon vor dem Turnier gesagt und er sollte recht behalten. Im ersten Spiel nahmen die ALL STARS ihren späteren Finalgegner Nürnberg mit 5:2 regelrecht auseinander.
Im zweiten Gruppenspiel schlugen die Mülheimer auch den MSV Duisburg. Obwohl die Zebras noch einmal verkürzten, stand ein 4:3-Sieg für die ALL STARS, die sich erneut mit Leichtigkeit in die Herzen der Zuschauern spielten. Im letzten Gruppenspiel konnten es die bereits qualifizierten Gastgeber sogar etwas ruhiger angehen lassen und siegten trotzdem mit 1:0 gegen Rot-Weiß Oberhausen. Neun Punkte – eine perfekte Vorrunde.
Die Entscheidung in der Gruppe A fiel derweil auf unschöne Art und Weise. Denn vor dem direkten Aufeinandertreffen des FC Schalke 04 und des VfL Bochum stand fest, dass beide mit einem Unentschieden ins Halbfinale einziehen könnten. Das Spiel endete prompt 1:1. Die 2.500 Zuschauer in der ausverkauften innogy Sporthalle bekamen in diesem Spiel viel Ballgeschiebe zu sehen, was sie mit Pfiffen quittierten. Besonders den Fans von Rot-Weiss Essen und der SG Wattenscheid 09 gefiel das überhaupt nicht, schließlich waren sie die Leidtragenden. Ihre Mannschaften schieden nach der Vorrunde aus.
RWE-Angreifer Erwin Koen war nach diesem Spiel schwer enttäuscht: „Die Zuschauer kommen hierhin um Spaß zu haben, dann sollen die Teams das auch sportlich lösen. Es ist schließlich keine Champions League.“ Schalkes Teammanager Olaf Thon wäre auch lieber auf andere Art und Weise weitergekommen, sagte aber: „Bei einem Turnier mit vier Mannschaften in jeder Gruppe kann es mit etwas Pech schon mal vorkommen, dass es Erinnerungen an Gijon gibt.“ Thon schlug auch gleich eine Regeländerung vor: „Vielleicht sollten wir nach jedem Remis direkt ein Siebenmeterschießen machen. Dann erledigen sich solche Diskussionen.“
Im weiteren Turnierverlauf blieb es gewohnt sportlich fair. Die Nürnberger steigerten sich und gewannen ihr Halbfinale gegen den VfL Bochum mit 6:1. Der spätere Torschützenkönig Marcus Feinbier machte hier sein bestes Spiel und erzielte gleich drei Treffer. Die Mülheim ALL Stars rangen Schalke im zweiten Halbfinale mit 3:1 nieder.
Während der VfL im Neunmeterschießen um Platz drei noch einen kleinen Erfolg feiern und Schalke mit 3:2 besiegen konnte, endete der Abend für die Mülheimer enttäuschend. „Elfmeterschießen ist immer Glückssache und wir haben leider Pech gehabt“, fand Joachim Bohra, der den Preis für Platz zwei entgegen nahm. Er verriet allerdings: „Wir haben vorher gar nicht trainiert.“ Und angesichts dessen war es eine beachtliche Leistung der Gastgeber. Peter Hein hatte jedenfalls Blut geleckt. „Wir arbeiten uns langsam vor. Vor zwei Jahren waren wir Dritter, dieses Jahr Zweiter. Nächstes Jahr holen wir dann den Pokal!“