Mit Manuel Neuer, Leon Goretzka, Leroy Sane und Thilo Kehrer gehören vier Spieler mit Schalker Vergangenheit zum WM-Kader des deutschen Nationalteams. Der einzige aktuelle Profi der Königsblauen, der beim Turnier in Katar dabei ist, läuft derweil für den Auftaktgegner des DFB-Teams auf.
Wenn es am Mittwoch (14 Uhr) gegen Japan geht, wird Schalkes Abwehr-Routinier Maya Yoshida die "Blue Samurai" aufs Feld führen. Der 34-Jährige ist Kapitän und mit der Erfahrung von 122 Länderspielen eine feste Größe im Nationalteam. An diesem Status dürfte sich trotz seiner durchwachsenen Leistungen für Schalke nichts geändert haben.
Beim Schlusslicht der Bundesliga ist Yoshida, der im Sommer aus Italien kam, zwar der Feldspieler mit den meisten Spielminuten. An der erfolglosen ersten Halbserie und den 32 Gegentoren in 15 Spielen ist Yoshida allerdings nicht ganz unbeteiligt - vor allem, da ihm das Tempo fehlt.
Doch zumindest während der WM kann der Innenverteidiger die bisher triste Zeit im Ruhrgebiet vergessen. "Wir fühlen uns im Moment ruhig, bauen aber allmählich ein Druckgefühl auf", berichtete er am Sonntag auf der Homepage des japanischen Fußballverbandes. "Seit wir hier angekommen sind, haben wir gesunde Mahlzeiten, erholsamen Schlaf und aufmerksame Pflege erhalten."
Vor dem Duell mit Deutschland gab es allerdings einen Dämpfer. Die Generalprobe gegen Kanada ging mit 1:2 verloren. "Es gab einige Spieler, die nicht mit uns nach Dubai (Spielort, d. Red.) reisen konnten", sagte Yoshida mit Blick auf mehrere Ausfälle. Etwa Stuttgarts Kapitän Wataru Endo fehlte. "Aber ich bin mir sicher, dass sie das Spiel gesehen haben. Es ist definitiv wichtig für uns, als Team auf eine Wellenlänge zu kommen."
Acht Deutschland-Legionäre laufen für Japan auf.
Neben Yoshida sind das Ko Itakura (Gladbach), Wataru Endo (Stuttgart), Daichi Kamada (Frankfurt), Ao Tanaka (Düsseldorf), Ritsu Doan (Freiburg) und Takuma Asano (Bochum).
Vor dem WM-Auftakt sei die Intensität des Trainings erhöht worden, so Yoshida, der am Sonntag erklärte: "Wir werden unsere Herangehensweise an das Spiel schärfen. Wir müssen diskutieren, was wir gegen Deutschland tun würden, und unseren allgemeinen Plan verfeinern, wo wir Druck ausüben und wie wir den Ball besitzen."
Womöglich konnte Yoshida selbst wertvolle Erkenntnisse für Japans Matchplan liefern. Denn beim Schalker 0:2 gegen den FC Bayern im letzten Spiel vor der Pause verteidigte er gegen Serge Gnabry, Jamal Musiala oder Thomas Müller, die am Mittwoch in der deutschen Startelf stehen könnten.