«Dieses Szenario beschreibt den Notfall», sagte der Bundestrainer in einem Interview der «Zeit». «Wir müssen verhindern, dass der Notfall eintritt. Ich habe meine Entscheidungen getroffen - auch was die Rolle von Philipp Lahm betrifft. Und dazu stehe ich bis zum Schluss.»
Schon gegen Algerien war dieser «Notfall» eingetreten, als Lahm nach der Verletzung von Shkodran Mustafi rechts hinten aushalf. Nach dem 2:1 im Achtelfinale hatte Löw allerdings erstmals in Brasilien auch eine Rückversetzung von Kapitän Lahm in die Abwehr nicht mehr kategorisch ausgeschlossen. Am Freitag tritt die DFB-Elf im WM-Viertelfinale gegen Frankreich an.
«Das kann eigentlich nur aus einem Spiel heraus passieren, falls wir auf der rechten Seite ein akutes Problem im Spiel bekommen sollten und ich sage: Okay, jetzt ist Philipp Lahm gefordert, der viel Druck nach vorne entfalten kann», sagte Löw. Auch an Mesut Özil will der Bundestrainer weiter festhalten. «Weil ich weiß, dass er Spiele mit einer einzigen Aktion entscheiden und beeinflussen kann.»
Löw fühlt sich in seiner Einschätzung bestätigt, «dass wir keine Abwehrspieler brauchen, die ständig nach vorne laufen», sagte der 54-Jährige. «Allerdings kann der Fall eintreten, dass wir in kommenden Spielen auch ohne verletzungsbedingte Wechsel in besonderen Momenten offensivere Verteidiger einsetzen müssen.»