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Löw weist Favoritenrolle von sich

Interview: Löw weist Favoritenrolle von sich
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Nach dem 4:1-Triumph gegen England hat Bundestrainer Joachim Löw vor Überheblichkeit gewarnt. "Wir sind sicherlich nicht in der Favoritenrolle", so Löw.

Bundestrainer Joachim Löw spricht im WM-Interview über die grandiose Mannschaftsleistung der DFB-Elf gegen England, die Kaltschnäuzigkeit von Youngster Thomas Müller vor dem Tor und einer Favoritenrolle, die eigentlich keine ist.

Haben Sie einen solchen Auftritt Ihrer Mannschaft wie beim 4:1 gegen England schon einmal erlebt?

Ich habe schon einige gute Spiele meiner Mannschaft gesehen. Aber das war heute zweifellos von unserer jungen Mannschaft eine grandiose Leistung gegen erfahrene Engländer. Wir haben taktisch hervorragend gespielt. Wir wollten dem Gegner das Spiel nicht überlassen und haben das Spiel auch bis zum 2:0 absolut in der Hand gehabt, den Gegner beherrscht und sogar Chancen zum 3:0 gehabt. Nach dem Gegentor gab es eine kurze kritische Phase, in der zweiten Hälfte haben wir unsere Konter dann sehr gut ausgespielt und hochverdient gewonnen.

War es kein Risiko, in Bastian Schweinsteiger und Jerome Boateng zwei angeschlagene Spieler von Beginn an zu bringen?

Ein Restrisiko bleibt ja immer, wenn einem nur wenige Tage Zeit nach dem Ghana-Spiel bleiben. Aber beiden konnten am Samstagabend normal trainieren. Zudem hatte ich noch ein Gespräch mit unserer medizinischen Abteilung, die grünes Licht gegeben hat.

Wer hat Ihnen aus Ihrer Mannschaft denn besonders imponiert?

Ich möchte keinen herausstellen. Das war schon eine spielerisch sehr starke Gesamtleistung von dieser jungen Mannschaft. Jeder hat seine Aufgabe diszipliniert erledigt. Man hat die Überzeugung von jedem Einzelnen auf dem Platz gespürt.

Aber Thomas Müller ist ja nicht ohne Grund zum 'Man of the Match' gewählt worden...?

Thomas Müller hat unglaubliche Qualitäten. Er verkrampft nie, trotz seiner jungen Jahre zeigt er keinen Hauch von Nervosität. Er hat die Fähigkeiten, auch im Strafraum die Chancen eiskalt auszunutzen. Mit welcher Kaltschnäuzigkeit er die Tore macht, ist schon phänomenal.

Zur Pause stand das Spiel auf des Messers Schneide. Was haben Sie Ihrer Mannschaft für die zweite Halbzeit mit auf den Weg gegeben?

Ich habe die Mannschaft angehalten, jede Möglichkeit in der Offensive weiter zu nutzen und sich nicht zurückdrängen zu lassen. Ich habe sie angewiesen, weiter konsequent und entschlossen nach vorne zu spielen.

Die Engländer sind sauer, weil der Schiedsrichter einen klaren Treffer zum 2:2 nicht gegeben hat. Können Sie den Ärger verstehen?

Ich habe die Szene im Fernsehen gesehen. Der Ball war schon hinter der Linie, das hätte man als Tor pfeifen müssen.

Nach diesem Spiel wird Ihrer Mannschaft automatisch eine Favoritenrolle bei der WM zugesprochen. Nehmen Sie diese Rolle an?

Wir sind sicherlich nicht in der Favoritenrolle. In einem Turnier gibt es immer unterschiedliche Situationen und Spiele. Wir müssen nun wieder ganz hart arbeiten, denn die nächsten Gegner werden ja noch schwieriger, ob Argentinien oder Mexiko. Deshalb kann von einer Favoritenrolle keine Rede sein.

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