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WM: Gegen Honduras
Hitzfeld sucht Heil in der Offensive

WM: Hitzfeld sucht Heil in der Offensive
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Bei einem Erfolg mit zwei Toren Unterschied über Honduras stünde die Schweiz sicher im Achtelfinale. Trainer Ottmar Hitzfeld kündigte deshalb Offensivfußball an.

Der General bläst zur Attacke, doch sein Kapitän gerät immer mehr unter Beschuss. Trainer Ottmar Hitzfeld setzt im WM-Vorrundenfinale der Schweizer Defensivkünstler auf Angriff, während "Drückeberger" Alexander Frei sich verteidigen muss. "Das ist wie ein Halbfinale in der Champions League", sagte der deutsche Trainer vor dem entscheidenden Spiel am Freitag (20.30 Uhr/RTL und Sky live) gegen Honduras voller Vorfreude: "Wir müssen gewinnen, deshalb müssen wir nach vorne spielen. Wir werden sicher anders auftreten als bisher." Ein Sieg mit zwei Toren Unterschied würde den Eidgenossen, die vor dem 0:1 gegen Chile mit 559 Minuten ohne Gegentor einen WM-Rekord aufgestellt hatten, wie vor vier Jahren den Einzug ins Achtelfinale bescheren - egal, wie das Parallelspiel zwischen Europameister Spanien und Chile endet.


"Wir haben uns das Achtelfinale als großes Ziel gesetzt, jetzt können wir es in diesem Spiel erreichen", sagte Hitzfeld, der mit Borussia Dortmund und Bayern München die Champions League gewann: "Das wird eine unglaublich spannende Partie auch für mich als Trainer. Ich freue mich immer auf solche Spiele, man kann so viel gewinnen." Die Vorfreude trübten indes die endlosen Diskussionen um seinen Kapitän Frei. Der ehemalige Dortmunder war in der Schweiz heftig kritisiert worden, weil er seit Wochen kein Wort sagte. Der Tages-Anzeiger bezeichnete den 30-Jährigen als "Drückeberger", und das Boulevardblatt Blick spekulierte bereits über den bevorstehenden Rücktritt des Stürmers. Am Donnerstagabend brach er sein Schweigen und beklagte sich über eine "Hetzjagd". "Ich habe wenig Verständnis dafür, wenn man mir gewisse Sachen unterstellt", sagte Frei, der sich erstmals seit dem Trainingslager in Crans Montana wieder vor der Presse äußerte. Der Rekordtorschütze der "Nati" stellte klar, dass er nicht an einen Rücktritt denke. "Warum wollt ihr, dass ich zurücktrete?", fragte er und kündigte an: "Für mich geht es nach der WM weiter mit der EM-Qualifikation. Ich bin jeden Tag stolz, ein Nationalspieler zu sein. Ich habe jedes meiner Länderspiele genossen und hoffe, es kommen noch einige dazu."

Frei, der bislang 40 Länderspieltore erzielte, machte vor der WM zunächst eine Knöchelverletzung zu schaffen, dann wechselte ihn Hitzfeld gegen Chile bereits in der 42. Minute aus. "Ich wollte den anderen die Plattform lassen, die gespielt haben. Es ist nicht nötig, dass der Kapitän immer seinen Senf dazugibt", begründete er sein Schweigen. Dass er sich in der Öffentlichkeit ungerecht behandelt fühlt, relativierte er: "Ich habe nur ein-, zweimal angesprochen, dass ich unterschätzt habe, dass man, wenn man für den FC Basel spielt, in den anderen Stadien ausgepfiffen wird." Probleme hat auch Honduras, aber im Gegensatz zu den Schweizern praktisch keine Chance mehr. Die Mittelamerikaner, bei denen die Ersatzspieler den Aufstand probten, sind auf einen Sieg Chiles gegen Spanien angewiesen. Zudem müssten sie gegenüber dem Europameister vier Tore aufholen. "Wir sind weder das achte Weltwunder, noch unterschätzen wir den Gegner, aber wir glauben an unsere Chancen", sagte Verteidiger Sergio Mendoza.

Für Ärger sorgte Reservist Victor Bernardez, der die Aufstellung von Trainer Reynaldo Rueda kritisierte: "Wenn man in einen Krieg zieht, sollte man die besten Männer dabei haben. Wir haben Spieler mit viel Erfahrung, internationalen Einsätzen, mit denen sich was holen lässt." Vor allem die Nicht-Berücksichtigung von Edgar Alvarez von AS Bari und Hendry Thomas von Tottenham Hotspur bemängelte der Verteidiger vom RSC Anderlecht.

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