Unter Flutlicht auf der Kunstrasen-Anlage am Berg erlebten die 100 Zuschauer ein typisches Pokalspiel, in dem bis zur letzten Minute verbissen gekämpft wurde. Am Ende setzten sich die Gastgeber verdient durch, hatten dabei aber in einigen Szenen auch Glück gehabt.
Zwei Elfmeter in Halbzeit eins
So bereits in der zweiten Minute, als Kapellens Stürmer Oguz Ayan Keeper Philipp Sprenger mit einem Weitschuss überlistete, aber nur den Pfosten traf. Fortan übernahmen allerdings die Velberter das Kommando und arbeiteten sich unermüdlich daran ab, die dichte Abwehr der Gäste auf dem engen Platz zu knacken. Ein paar Mal kamen sie durch, doch Said Benkarit und Kapitän Niklas Andersen, der am toll reagierenden Torwart Oliver Seibert scheiterte, ließen einige gute Gelegenheiten aus. Per Elfmeter klappte es dann aber doch noch. Linksaußen Keisuke Ota war in aussichtsreicher Position von Marcel Lüft gelegt worden und Torjäger Aliosman Aydin verwandelte vom Punkt aus souverän und unhaltbar. Allerdings hätte es sich fast gerächt, dass die Velberter nicht schon höher in Führung gegangen waren.
Denn nur fünf Minuten nach dem 1:0 gab es Elfmeter für Kapellen. Doch Torwart Sprenger parierte gegen Oguz, der zuvor gefoult worden war, mit starker Reaktion.
Zwei Minuten später sah Sprenger weniger glücklich aus: Bei einem Missverständnis prallte er mit Abwehrspieler Mo Sealiti zusammen, so dass der Rettungsversuch zur Großchance für Kapellen wurde — aber Selcuk Yavuz hob den Ball an den Innenpfosten des leeren Tores. In der zweiten Halbzeit ging es so weiter: Die SSVg hielt die Partie unnötig spannend, weil sie trotz mehrerer guter Gelegenheiten nicht das zweite Tor machte. Dabei hatten nun auch die Gäste Glück, denn Aydin traf mit einem schönen Schuss nur die Latte.
Zwölf Minuten vor Schluss war es dann aber doch soweit. Eine tolle Kombination über Erhan Zent, Philipp Schmidt und Keisuke Ota schloss Aydin mit dem 2:0 ab. Das reichte dann.
„Wir haben es uns unnötig schwer gemacht, obwohl wir das Spiel gut im Griff hatten“, meinte SSVg-Trainer Karsten Hutwelker. „Durch Ungenauigkeiten im Passspiel, durch falsche Entscheidungen und auch Leichtsinn wurde es teilweise eng. Wir können froh sein, dass Sprenger den Elfmeter gehalten hat“, befand der Trainer.
Zugleich betonte er aber, dass sein Team verdient gewonnen hatte. „Wir hatten auch genug Chancen, die Partie früher zu entscheiden.“ Unterm Strich zeigte er sich zufrieden: „2:0 gewonnen, eine Runde weiter. Das ist in Ordnung und das Entscheidende.“