Es gehört im Niederrheinpokal mittlerweile zum guten Ton, dass die „Kleinen“ ein Aufeinandertreffen mit den Titel-Anwärtern zum „Spiel des Jahres“ stilisieren. Dass es die DJK Twisteden in diesem Jahr treffen sollte, hatte Fußball-Obmann Michael Gecks im Gefühl. Als die anderen Gegner gezogen waren, schwante dem DJK-Funktionär schon, dass der Kreisligist einen „großen Fisch“ an Land ziehen würde.
Als dann Rot-Weiss Essen aus dem Topf gezogen wurde, warf der A-Liga-Spitzenreiter gleich die Kreativ-Maschine an und gab eigens für den Hit in der zweiten Pokalrunde eine Sonderausgabe des Stadionmagazins „Kickeriki“ heraus. Und zog da den so titulierten „großen Vergleich“ mit dem Deutschen Meister von 1955. Weil den Schwarz-Weißen ein nationaler Titel in der Historie fehlt, führten die Macher des Magazins kurzerhand zwei weitere Vergleiche an: Bei den Bezirksliga-Aufstiegen (2) lag der „Underdog“ vor Rot-Weiss, deren Heimatstadt dazu noch nie den Titel „Bundesgolddorf“ einheimsen durfte. Diese Auszeichnung erhielt Twisteden immerhin im Jahr 1998.
Während das Tohuwabohu um das Pokalspiel also durchaus erwähnenswert war, blieb es auf dem Rasen unspektakulär. Was daran lag, dass die Mannschaft von Sven Demandt dem seriösen Auftritt in der ersten Runde in Grevenbroich einen weiteren folgen ließ. Bei den Essenern stand der zuletzt nicht berücksichtigte Andreas Ivan wieder im Kader. Die in der Liga gesperrten Jan-Steffen Meier und Benjamin Baier gehörten ebenfalls wieder zum Aufgebot. Kasim Rabihic fehlte verletzt.
Etwas mehr als eine Minute war das Spiel alt, da lupfte Andreas Ivan den Ball über DJK-Torhüter Martin Voss hinweg zum 1:0 für RWE in die Maschen (2.). In der 20. Minute erzielte Kapitän Benjamin Baier freistehend das 2:0 für die Gäste. Mit dem Ergebnis ging es in die Kabine.
Im zweiten Durchgang dann kam Kamil Bednarski zu seinem ersten Pflichtspiel-Einsatz für RWE. Und der Neuzugang vom SC Wiedenbrück sorgte mit seiner ersten Aktion gleich für Alarm: Mit einem feinen Pass bediente er Vojno Jesic, der frei vor Voss auf 3:0 erhöhte (46.). Dann traf Bednarski selber zum 4:0 (63.). Marcel Platzek markierte in der 77. Minute das 5:0 - gleichzeitig der Endstand.