Dabei spielte sich vor allem Gökan Lekesiz aus der zweiten Mannschaft in den Vordergrund. Der Top-Scorer der Oberliga-Reserve war nicht nur wegen seiner beiden Tore in der ersten Halbzeit einer der auffälligsten im Team von Trainer Gino Lettieri.
Der 23-Jährige fügte sich nahtlos ins Spielsystem ein, forderte viele Bälle und war an den meisten Angriffen der Zebra-Offensive beteiligt. Nach dieser omnipräsenten Vorstellung dürfte Lekesiz durchaus wieder im Kader für das kommende Liga-Spiel des MSV am kommenden Samstag gegen den Spitzenreiter Stuttgarter Kickers sein.
Lettieri hakte den Auftritt seiner Elf unter Pflichtsieg ab: "Wir haben die Aufgabe erfüllt, hätten in den ersten 20 Minuten aber mindestens eine der drei Großchancen nutzen müssen. Außerdem hätten wir das Gegentor verhindern müssen, aber egal - Hauptsache ist, wir sind weiter."
Derweil verkauften sich die Amerner teuer. Mit einer engagierten Defensiv-Leistung verlangten sie der Lettieri-Elf über die gesamte Distanz alles ab. Mit etwas mehr Glück hätte der Landesligist sogar in Führung gehen können, als MSV-Keeper Marcel Lenz nach einem Missverständnis mit Matthias Kühne die einzige Spitze der Vereinigten Sportfreunde, Panagiotis Savvidis, legte, aber den durchaus fälligen Elfmeter nicht bekam.
Durch Axel Schumacher kamen sie aber zumindest zum zwischenzeitlichen Anschlusstreffer und hätten kurz vor Schluss sogar noch den Ausgleich erzielen können. "Da hat nur eine Fußspitze gefehlt, dann wäre der Ball drin gewesen", meinte VSF-Coach Rainer Bruse: "Ich habe meinen Jungs gesagt, dass wir unsere Chancen bekommen werden, denn der MSV stand hinten nicht unbedingt sicher. Doch die Verlängerung wäre vielleicht auch des Guten zu viel gewesen, denn wir sollten die Kirche im Dorf lassen. Der MSV war schlussendlich besser, dennoch bin ich mit der Leistung meiner Mannschaft mehr als zufrieden."
Schließlich hatte der Underdog noch schlechte Erinnerungen an seine letzte Pokalsaison vor zwei Jahren, als es eine 1:7-Klatsche gegen Rot-Weiß Oberhausen gab. Deshalb legte Bruse mit zwei Abwehrketten auch extrem großen Wert auf die Defensivarbeit, damit am Ende nicht erneut ein Schützenfest zu Buche stand. "Wir haben so defensiv wie noch nie gespielt, aber es hat sich ausgezahlt", rieb sich der Übungsleiter die Hände: "Wir freuen uns, dass wir das Ergebnis so lange ausgeglichen halten konnten."