Bei Ratingen glänzte dabei besonders Neuzugang Daniel Keita-Ruel, der zwei Tore vorbereitete und ein hohes läuferisches Pensum abrief. Seit fast drei Jahren sitzt Keita-Ruel jetzt wegen schweren Raubes im Gefängnis und seit kurzem befindet er sich im offenen Vollzug. Der Deutsch-Franzose nutzt seinen Freigang um sich auf das Leben nach der Entlassung in etwa zweieinhalb Jahren vorzubereiten. Dementsprechend muss sich der Angreifer erst wieder an der neue Leben gewöhnen. Ein dickes Lob von seinem Trainer Peter Radojewski heimste er schon am Sonntag ein: "Er hat auch hier auf Asche bewiesen, dass er ein überragender Fußballer und auf einem guten Fitness-Level ist. Das gibt uns natürlich weitere Möglichkeiten für das nächste Liga-Spiel gegen Velbert."
Anfangsphase gehört Haarzopf
Anfangs sah es allerdings nicht danach aus, als ob Ratingen das Spiel so deutlich wie letztlich geschehen nach Hause fahren könnte. In den ersten zehn Minuten konnten sich die Essener bereits zwei hochkarätige Chancen erspielen, die sie aber ungenutzt ließen. In der Folge übernahm Ratingen aber mehr und mehr die Kontrolle und ging schließlich dank einer tollen Einzelaktion von Keita-Ruel in der 20. Minute durch Lukas Fedler in Führung. Danach konnte Haarzopf sich keine wirkliche Chance mehr erarbeiten, sodass der Ratinger Sieg nicht mehr in Gefahr geriet.
Radojewski war insgesamt sehr beeindruckt von seinem Team: "Gerade, weil wir schon zwei Tage nach so einem Highlight gegen Fortuna Düsseldorf am Freitag, wo ja auch viele 90 Minuten marschiert sind, hier heute wieder gegen einen Bezirksligisten, der auf Asche spielt, gespielt haben, muss man die Leistung der Mannschaft anerkennen. Das ist, denke ich, von Anfang an eine sehr ansprechende Leistung gewesen. Sicherlich war es nicht immer einfach, wir hatten auch manchmal den ein oder anderen Stockfehler drin, aber ich denke, dass wir hier klar bewiesen haben, wer die klassenhöhere Mannschaft ist."