Der Fairplay-Preis ist aber vermutlich seit Mittwochabend vergeben. Und zwar an den Remscheider Serkan Hacisalihoglu. Was war geschehen? In der 31. Minute hatte der Angreifer freie Bahn Richtung Tor der Oberhausener, als es knapp 30 Meter vor dem RWO-Kasten das Duell zwischen Keeper Michael Melka und Hacisalihoglu gab. Der Stürmer kam zu Fall und Schiedsrichter Mark Borsch schickte Melka wegen der vermeintlichen Notbremse vom Feld. Zunächst.
Denn in den kommenden Minuten gab es jede Menge Diskussionen und einen Melka, der den Mann suchte, der ihm gerade den Platzverweis eingehandelt hatte. Als er Hacisalihoglu ausfindig gemacht hatte, sprach er mit ihm und der Remscheider hatte nach kurzer Bedenkzeit soviel Mumm, zum Referee zu gehen und ihm zu bestätigen, dass es kein Foul von Melka gewesen sei. Die Konsequenz: Der Schlussmann der Kleeblätter durfte weiterspielen und RWO-Coach Mario Basler spendete Hacisalihoglu seinen ehrlich gemeinten Applaus.
Nach dem Spiel betonte Melka: "Wir hatten bei der Partie ein schlechtes Licht und Schnee. Dann kam der Ball etwas zu kurz und der Schiedsrichter hat die Situation vielleicht schlecht gesehen, da kann man ihm keinen Vorwurf machen. Aber zum Glück war der Spieler so nett und hat gesagt, dass es kein Foul war und das ich ihn nicht berührt habe. Fair Play, so sollte es sein." Und "Mr. Fairplay" Hacisalihoglu erklärte nach dem Abpfiff: "Es stand 3:0 für Oberhausen, für uns war nicht mehr viel zu holen. Daher habe ich im Sinne des Fairplays gehandelt. Das hat gepasst, alles andere hätte weder uns noch RWO weitergebracht."
Damit endete ein für RWO ordentlicher Tag. Am Vormittag gab die evo bekannt, dass sie weiter als Hauptsponsor fungieren wird. Und das zu den gleichen Konditionen wie bisher - sogar ligaunabhängig. Am Abend der souveräne Erfolg im Pokal, den Melka so bilanzierte: "So lange die Platzverhältnisse gut waren, haben wir richtig guten Fußball gespielt. Am Ende war es auf dem Schneeboden ein bisschen 'just for fun'. Und speziell die Stürmer konnten sicher etwas Selbstvertrauen tanken. Seit ich hier bin, haben wir noch nie so überzeugend und hoch gewonnen. Das ist gut für die Jungs."
Eine Hiobsbotschaft gab es aber dennoch, bei der auch Melka erstmal durchatmen musste. Und zwar der Heimsieg im Nachholspiel von Unterhaching gegen Offenbach. Daher legt sich Melka vor dem Heimspiel am Samstag gegen Babelsberg fest: "Der Druck kann jetzt kaum noch größer werden. Wir müssen den Heimsieg einfahren, alles andere können wir vergessen.“