Rot-Weiss Essen hat die Pflichtaufgabe und das Ticket für die dritte Runde im Diebels-Niederrheinpokal gelöst. Zweifel daran bestanden während der Partie gegen den Landesligisten Tgd. Essen-West eigentlich nie. Zu dominant trat der Regionalligist als Gast im eigenen Stadion auf, zu harmlos war die Mannschaft von Trainer Thomas Gleis bei ihren seltenen Vorstößen. Letztlich reichten RWE aber 17 starke Minuten, um für klare Verhältnisse zu sorgen. Stefan Grummels 1:0 (26.) ging noch als Sonntagsschuss durch. Spätestens als Kerim Avci (33.) mit einem weiteren Treffer aus der Distanz nachgelegt und Markus Heppke (33.), Güngör Kaya (36.) sowie Avci mit seinem Tor Nummer zwei auf 5:0 erhöht hatten, war der Klassenunterschied nicht mehr zu leugnen.
Dass es an diesem kalten Novemberabend dennoch Anlass zur Kritik geben würde, war zu diesem Zeitpunkt noch nicht zu erahnen, doch selbst RWE-Trainer Wrobel kam nicht umhin, seinem Fazit ein "aber" hinzuzufügen. "Wir haben in der ersten Halbzeit gut kombiniert und die Aufgabe gut gelöst", befand der 41-Jährige. "Im zweiten Durchgang haben wir einen Gang runtergeschaltet, hatten natürlich aber auch keine optimale Chancenverwertung." Anders ausgedrückt: der überforderte Landesligist musste sich bei der Angriffsabteilung der Rot-Weissen bedanken, dass es nicht zweistellig wurde. Güngör Kaya, Leon Enzmann, Marcel Schlomm und vor allem Cedric Vennemann, der mit einem schwach geschossenen Elfmeter an Tgd.-Keeper Issa Fakhro scheiterte (62.) hätten treffen können, eher müssen.
Dass der Außenseiter mit seinen seltenen Vorstößen nie für echte Gefahr sorgen konnte, war natürlich im Sinne des RWE-Trainers. Schließlich weiß der nur zu gut, wohin einen der Diebels-Niederrheinpokal führen kann und bemerkt vielsagend: "Das haben wir vor kurzem gegen Hertha BSC beendet." Bis zum DFB-Pokal ist es noch ein weiter Weg, zumindest für Runde drei gilt aber: Rot-Weiss Essen ist dabei.