Grein: "Ich habe den Wechsel aber nicht durchgezogen, kurz darauf sind die Oldenburger abgestiegen. Manchmal hat man einfach das richtige Gefühl."
Stattdessen heuerte er bei Concordia Irhove in der Oberliga an, begann parallel einen Job als Kaufmann im Außendienst einer Werkstatt-Industrie-Technik-Firma. "Damit beginnt dann automatisch auch ein neuer Lebensabschnitt. Mein Bruder Andre ist jetzt 35 Jahre alt und spielt in Rostock Eishockey. Was danach kommt, weiß er noch nicht. Da muss er sich langsam kümmern."
Der Draht zu den alten Rot-Weissen ist nie abgerissen. "Ich war damals in der Truppe von Jürgen Röber und beim legendären Pokalfinale 1994 gegen Werder Bremen dabei. Wir hatten ein ganz besonderes Verhältnis zu den Anhängern, so richtig erklären kann man eigentlich nicht, warum wir so positiv im Gedächtnis sind", sagt Grein und fügt hinzu: "Die Truppe hat schon etwas ganz Besonderes. Sobald ein Spiel ansteht, schickt Teamchef Dieter Bast eine e-mail und hält seine Schäfchen auch insgesamt zusammen. Wer teilnehmen kann, meldet sich bei ihm. Auch sonst treffen wir uns ein Mal im Jahr abseits des Platzes. Da hole ich mein Video-Material heraus und wir schauen uns viereinhalb Stunden Fußball an. Das macht immer richtig Laune."
Grein ist auch noch aktiv, kickt bei Grün-Weiß Firel in der Kreisliga. Allerdings ist das Ende in Sicht: "Ich hatte einen Jochbeinbruch, mehrere ausgeschlagene Zähne, zuletzt einen Bänderriss. Meine Frau fragt schon, warum ich mir das noch antue. Das ist jetzt mein letztes halbes Jahr. Dann beschränke ich mich auf die Highlights."
So ganz ohne Sport geht es aber auch nicht. Von seinem Bruder ließ sich "Haken-Olli" eine Eishockey-Ausrüstung schicken. "Bei uns in Leer wurde eine Kufenflitzer-Mannschaft gegründet. Das Training findet 100 Kilometer entfernt in Bremen statt, ich finde das ganz witzig und werde da mal mitmachen. Ich habe früher zehn Jahre hobbymäßig gespielt, das ist eine tolle Sportart. Allerdings auch mit anderer Belastung. Nach 45 Sekunden wird gewechselt."