Nass geschwitzt, die Stirn in Falten gelegt, die Fußballschuhe schon ausgezogen. Marcel Maltritz steht in den Katakomben der innogy Sporthalle in Mülheim beim NRW-Traditionsmasters 2018 - und ist bedient. Kurz vor Schluss schied er mit dem Allstar-Team des VfL in der Vorrunde gegen Rot-Weiß Oberhausen aus dem Turnier: „Die Enttäuschung ist schon riesengroß. Wenn man hier mitspielt und eigentlich eine gute Mannschaft hat, ist man schon enttäuscht, dass man nicht ins Halbfinale gekommen ist.“ Dabei konnte der ehemalige Abwehrspieler sich selbst zumindest keinen Vorwurf machen.
Beim einzigen Sieg des VfL über Rot-Weiss Essen entschied Maltritz die Partie mit seinen beiden Treffern im Alleingang. Für ihn lag das Bochumer Problem an diesem Tag in der Offensive: „Wir haben nur ein Offensiv-Tor gemacht, die restlichen haben alle Verteidiger gemacht.“ Der Frust war dann aber schnell verflogen. Dafür macht das Traditionsmasters in Mülheim einfach zu viel Laune: „Es macht riesig Spaß. Man sieht alte Weggefährten wieder und da gibt es dann immer die eine oder andere Anekdote zu erzählen. Weil früher war ja alles besser, ne?“
Enttäuschung über die Entwicklungen in Bochum
Durch die Medien und seine Kontakte zum Verein bleibt Maltritz bei den aktuellen Geschehnissen rund um „seinen“ Verein natürlich am Ball: „Das ganze Theater ist für uns natürlich neu gewesen. Das ist für den Verein in Sachen Außendarstellung schon eine Katastrophe.“ Die Bochumer sind bekanntlich mit dem Ziel in die Saison gestartet, aufzusteigen. Aktuell dominieren der Abstiegskampf und interne Machtkämpfe „anne Castroper“. Für Maltritz ist es Zeit, etwas zu verändern.
„Es ist einfach enttäuschend, dass man Dinge in der Öffentlichkeit austrägt. Solche Sachen müssen intern geklärt werden“, sagte er. Wenn er über den VfL Bochum spricht, verwendet Maltritz bewusst das „Wir“. Das zeigt die immer noch tiefe Verbundenheit zum Klub: „Ich finde, wir sollten schleunigst wieder dahinkommen, dass Ruhe einkehrt.“ Ruhe - die gab es für die Bochumer Ikone dann nach dem Vorrundenaus: „Wir trinken jetzt alle noch gemeinsam ein Bier und dann fahren wir nach Hause.“ Ganz einfach eben.