Die Hallenstadtmeisterschaft in Essen bleibt eine Pflichtveranstaltung für die Fans des Amateurfußballs. Auch wenn speziell am Auftakt-Wochenende nicht jede Mannschaft mit ansehnlichem Hallenfußball dienen kann, ist die Resonanz der Zuschauer weiter ungebrochen. Daran hat bis dato auch der Zusammenschluss der Fußballkreise 12 und 13 nicht viel verändert. Am Samstag blieb in Bergeborbeck noch der eine oder andere Platz frei. Äußerst ungewöhnlich für das beliebte Event im Essener Norden. Da der eine oder andere Publikumsmagnet dieses Mal am anderen Ende der Stadt ran musste, profitierte wiederum die Halle im Werdener Löwental. Die Ränge waren gut gefüllt und die Zuschauer sorgten für eine tolle Atmosphäre.
Dafür waren in erster Linie die Fans der Playhouse Kickers verantwortlich. Der Freizeitligist, der schon in den letzten Jahren auf dem Parkett für Furore sorgte, hatte mal wieder den lautesten und stimmungsvollsten Anhang an seiner Seite. Die Unterstützung von den Rängen ließ das "Drinking team with a soccer problem" zur Höchstform auflaufen. Im ersten Spiel gelang den Kickers ein überraschender 1:0-Sieg gegen den A-Ligisten SC Phönix, immerhin Turniersieger des Jahres 2011. Damit legte der Außenseiter den Grundstein für den Einzug in die Vorrunde. Dort geht es für die Kickers am Samstag in Werden (14:30 Uhr) gegen Blau-Gelb Überruhr, die Ballfreunde Bergeborbeck und die DJK Dellwig 1910 um den Einzug in die Zwischenrunde.
Phönix-Trainer Arndt Krosch poltert
Die einzige Niederlage kassierte der Freizeitligist gegen den A-Ligisten SG Werden 80. Ein Team mit einigen namhaften Essener Amateurfußballern, das ebenfalls Stärken am Glas für sich reklamiert. "Wir können das Ding auch an der Theke klären", schmunzelte SG-Trainer Andre Bausch vor dem Duell mit den Kickers. Auf dem Feld behielt seine Mannschaft knapp mit 2:1 die Oberhand. Am Ende reichte es vor dem SC Phönix und den Kickers zum Gruppensieg für die Lokalmatadoren aus Werden.
Phönix-Trainer Arndt Krosch konnte dem Weiterkommen nicht viel Positives abgewinnen. "Wir haben einfach schlecht gespielt. Damit kann ich nicht zufrieden sein. Wenn wir zum Hallo wollen, müssen wir uns deutlich steigern", schnaubte Krosch unmittelbar nach dem Abpfiff des letzten Spiels.
Ganz anders wurde das Weiterkommen im Lager des Essener FC 10 wahrgenommen. Zwei Unentschieden reichten dem zweiten von insgesamt drei Teilnehmern aus der Freizeitliga, um in die nächste Runde einzuziehen. Dafür durften sich die Spieler verdientermaßen von ihrem Anhang feiern lassen. A-Ligist Sportfreunde 07 ist nach einer enttäuschenden Leistung ausgeschieden, da auch der starke C-Ligist SV Borbeck und Bezirksligist Adler-Union Frintrop zu stark für die Rüttenscheider waren.
Ballfreunde gewinnen nach 3:5-Rückstand
Äußerst dramatisch wurde es am Nachmittag in der sportlich ausgeglichenen Gruppe 8. A-Ligist Ballfreunde Bergeborbeck lag nach einer knappen Auftaktpleite gegen die Sportfreunde Altenessen 18 (1:2) im Spiel gegen den B-Liga-Spitzenreiter TC Freisenbruch kurz vor dem Ende mit 3:5 im Hintertreffen. Eine Niederlage hätte wohl das Aus für das Team von der Hagenbecker Bahn bedeutet. Innerhalb von drei Minuten drehten die "Orangenen" das Spiel und zogen, angeführt von Hallenspezialist Marian Laske, als Zweiter in die Vorrunde ein. "Wir haben in diesem Jahr vielleicht nicht die beste Hallenmannschaft beisammen. Aber die Jungs haben sich zusammengerissen. Das Weiterkommen nehmen wir gerne mit", analysierte Trainer Frank Zabinski.
Platz eins in der Gruppe sicherte sich der Bergeborbecker Ligarivale VfB Essen-Nord, der zu Beginn gegen Freisenbruch und 18 zwei blitzsaubere Auftritte hinlegte. "Wir haben richtig gut gespielt", befand Nord-Trainer Patrick Meyer, der ehrgeizige Ziele verfolgt: "Ich habe schon im Vorfeld gesagt, dass ich mit dieser Hallenmannschaft unbedingt zum Hallo möchte. Wir haben einige gute Jungs in unseren Reihen. Das haben wir nun bewiesen."
Einen ebenfalls starken Eindruck hinterließ der Heisinger SV. Der A-Ligist aus dem Essener Süden, der im Vorjahr in der Gesamtabrechnung auf Platz fünf landete, gewann alle drei Gruppenspiele souverän und machte seinem Trainer Sascha Behnke ein passendes Geburtstagsgeschenk.