Nach dem 1:1 im Gruppenspiel gegen den VfB Homberg hatten die Rot-Schwarzen bereits die Segel gestrichen und sich auf dem Weg nach Hause gemacht. Schließlich brauchte die Reserve des MSV Duisburg nur einen Zähler gegen den bis dato punktlosen Letzten DJK Vierlinden zum Weiterkommen. Am Ende unterlagen die kleinen Zebras den Gelb-Schwarzen aber doch mit 0:1 und plötzlich stand der DSV im Halbfinale.
„Da konnte doch keiner mit rechnen“, fasste sich der eigentliche Co-Trainer Volker Dörr, der das Team an diesem Tag betreute ungläubig an den Kopf. „Wenn ich überlege, was die Jungs daraus gemacht haben, bekomme ich Gänsehaut.“ Nach einer Vielzahl an Telefonaten und Whatsapp-Nachrichten musste zuerst einmal die Mannschaft zurückbeordert werden. Am Ende erreichten sie durch einen 3:1-Erfolg über den FSV Duisburg das Finale, in dem sie den VfB Homberg mit 3:1 bezwingen konnten. Dörr: „Ich glaube, dass so schnell keiner mehr an Minimalchancen zweifeln wird.“
Der Bandenchef des DSV fühlte sich im Nachhinein zurückerinnert an die Europameisterschaft 1992. Zehn Tage vor Beginn der EM rückten die Dänen, die zu dem Zeitpunkt bereits im Urlaub am Strand lagen, für das wegen des Balkankonfliktes disqualifizierte Jugoslawien nach und wurde nach einem 2:0-Sieg im Finale Europameister. „Das war damals genauso“, grinst Dörr und wunderte sich über die Energieleistung seines Teams: „Ich weiß gar nicht, wo die das hergeholt haben. Wir waren schon raus, aber die Jungs haben einfach den Schalter gefunden und das Ding geholt.“
Bleibt nur abzuwarten, ob Chefcoach Ralf Kessen diesen Umstand bald auch für die Liga nutzt und seine Jungs regelmäßig bei Halbzeitrückständen für fünf Minuten nach Hause schickt.