Bereits in der Vorrunde war die größte Sensation der diesjährigen Auflage der Mülheimer Hallenstadtmeisterschaften perfekt. Topfavorit und Seriensieger VfB Speldorf musste frühzeitig die Segel streichen und schied aus. Nun ist die Tür für die Außenseiter geöffnet.
Die Rolle des Turnierfavoriten hat stattdessen der Mülheimer SV 07 übernommen. Schließlich gelang es dem Team von Trainer Oliver Kannengießer in der Vorrunde, den Oberligisten aus Speldorf mit 3:2 zu bezwingen. Nach dem Ausscheiden der Grün-Weißen geht der Landesligist in der Zwischenrunde am kommenden Sonntag in der RWE-Halle zudem als ranghöchster Mülheimer Vertreter an den Start. In der Gruppe A müssen sich die Blau-Weißen ausschließlich mit Kreisligisten auseinandersetzen. Der Sportliche Leiter der 07er, Dirk Schmidt, macht keinen Hehl daraus, dass seine Mannschaft am Ende ganz oben auf dem Treppchen stehen möchte. „Wir haben in der Vorrunde eine Hammergruppe überstanden und Speldorf geschlagen. Als ranghöchster Verein muss es unser Anspruch sein, den Titel zu gewinnen“, betont Schmidt.
Dabei hat sich der MSV in den vergangenen Jahren keinesfalls den Ruf eines guten Hallenteams erarbeitet. Der Hallen-Pokal ist in der Trophäen-Vitrine nicht zu finden. „In den letzten Jahren sind wir stets kläglich gescheitert“, bemerkt Schmidt. Der Erfolg gegen Speldorf hat dem Landesligisten jedoch das nötige Selbstvertrauen beschert. Dem finalen Sonntag blickt Schmidt mit einer breiten Brust entgegen. „Wir nehmen die Favoritenrolle an, auch wenn der Mülheimer FC Vatangücü mit Sicherheit stark einzuschätzen ist. Vor dieser tollen Kulisse möchten wir ein gehöriges Wörtchen mitsprechen.“
Die Todesgruppe hatte der MSV zusammen mit FC Vatangücü überstanden. Der Bezirksligist überzeugte vor allem in spielerischer Hinsicht und will den Titelambitionen der 07er einen Strich durch die Rechnung machen. „Unsere Spieler haben Blut gelecht“, sagt der erste Vorsitzende des MFC , Cafer Önen. „Wir haben die schwerste Gruppe überstanden und sind vor dem Topfavoriten gelandet. Natürlich sehen wir eine Möglichkeit, den Pott zu holen“, meint Önen, der ein offenes Rennen erwartet. „Jeder kann das Ding nun gewinnen. Am Ende wird wie immer die Tagesform entscheiden.“
Heißen hofft auf „Bambule“ von den Rängen
Zu den positiven Überraschungen zählte in der Vorrunde der Turnerbund Heißen. Der Tabellenführer der Kreisliga B zog als Gruppensieger in die nächste Runde ein. Dabei konnte sich das Team von Trainer Slavko Franjic auf die Klasse seiner fünf Neuzugänge verlassen, die allesamt aus der Essener Bezirksliga zu den Blau-Weißen wechselten. Franjic setzt in der Runde der letzten acht Teams darüber hinaus auf die Unterstützung von den Rängen. „Unsere Fans haben in der Vorrunde richtig Bambule gemacht. Am Sonntag werden wir alle Zuschauer mobilisieren. Dann wollen wir unseren Halbfinal-Traum verwirklichen.“