78 Vereine aus beiden Essener Kreisen gehen in diesem Jahr an den Start. Dazu gehören erneut vier Teams aus der Freizeitliga. An vier Wochenenden wird der Nachfolger des letztjährigen Siegers TuS Essen-West 81 ermittelt. Dass der ambitionierte Bezirksligist wieder ganz oben auf dem Treppchen stehen wird, scheint traditionell höchst unwahrscheinlich zu sein. Noch nie gelang es einer Mannschaft, die Hallenkrone zu verteidigen.
Der Reiz des Unberechenbaren ist eine von vielen Ursachen für die ungebrochene Begeisterung in den Sporthallen am Löwental, in Bergeborbeck und am Hallo. RevierSport sprach vor dem 20. Anlauf mit Orga-Mitglied Bernd Müller, der zusammen mit Wilfried Tönneßen, Michael Bierbüsse und Günther Oberholz für die Abwicklung des Turniers verantwortlich ist.
Bernd Müller, die Hallenstadtmeisterschaften gehen in die 20. Runde und sind beim Essener Publikum beliebt wie eh und je. Was macht den Reiz dieses Events aus? Im Gegensatz zu einigen Nachbarstädten ist der Ausgang nicht vorhersehbar. Es war noch für keinen Verein machbar, den Titel zu verteidigen. Das schafft keiner. Für die Zuschauer ist das natürlich einzigartig. Die Leute bekommen für ihr Geld über vier Wochen spannende Spiele geboten. Zudem haben wir stets dafür gesorgt, dass die Preise erschwinglich bleiben. Ein frisch gezapftes 0,3 Liter-Bier kostet nur 1,75 Euro, die Frikadelle einen Euro. Auf dem Weihnachtsmarkt legt der Besucher fast das Doppelte hin. Der Hallenfußball in Essen ist ein bezahlbarer Spaß im Januar.
Im letzten Jahr wurden mit den Teilnehmern aus der Freizeitliga und dem Showprogramm am Finaltag einige Innovationen eingebaut. Haben Sie sich für das Jubiläum noch mehr Aktionen einfallen lassen? Das ist alles noch in der Planung. Natürlich haben wir uns unsere Gedanken gemacht. Die Maßnahme, auch Teams aus der Freizeitliga teilnehmen zu lassen, war beim letzten Mal ein großer Erfolg. Insbesondere die Playhouse Kickers waren ein echter Farbtupfer. Showprogramme für die Zuschauer sind aus organisatorischen Gründen allerdings nur in der Halle am Hallo durchführbar. Um die Arbeit etwas zu vereinfachen, werden wir dieses Mal nicht mehr in die Halle nach Kupferdreh ausweichen. Gespielt wird deshalb nur noch an den drei gewohnten Standorten. Grundlegende Änderungen wird es aber mit Sicherheit nicht geben. Dieses Hallenturnier hat sich bewährt und deshalb müssen wir das Rad nicht neu erfinden. Unser Ziel ist es weiterhin, den Zuschauern eine vernünftige Unterhaltung zu bieten. Das ist uns immer gut gelungen.
Demnach dürfen sich die Besucher an den beiden finalen Wochenenden wieder auf die Moderation von FCK-Präsident Günther Oberholz freuen?
Günther Oberholz wird natürlich wieder die Rolle des Hallensprechers übernehmen. Eine bessere Lösung gibt es mit Sicherheit nicht. Allerdings hat er zum Selbstschutz eine Ausnahme eingebaut. Bei den Spielen seines FC Kray wird er sich zurückziehen. Im letzten Jahr saß er während der Spiele seines Vereins im Auto und hat das Vereinslied gehört. Das kennen wir von ihm.
Zum Teilnehmerfeld gehört auch die U23 von Rot-Weiss Essen. Allerdings hatten die Verantwortlichen gegenüber der WAZ betont, dass die Oberliga-Mannschaft nicht an den Start gehen werde. Stattdessen sei eine Teilnahme der 3. Mannschaft, die Platz zehn in der Kreisliga C belegt, möglich. Wie stehen Sie zu dieser Entwicklung?
Von Rot-Weiss Essen liegt uns noch keine offizielle Mitteilung vor. Von diesen Überlegungen war nur in der Zeitung zu lesen. Sollte es tatsächlich so sein, dass Rot-Weiss die dritte Mannschaft hinschickt, wäre das mehr als enttäuschend. Dann müssten wir uns für die Zukunft ernste Gedanken machen.