Istanbul: De Sanctis - Sabri Sarioglu (85. Nonda), Kewell, Hakan Balta, Yaman - Baris Özbek, Ayhan Akman - Serkan Kurtulus (77. Hasan Sas), Arda Turan - Lincoln (67. Ümit Karan) - Baros. Hamburg: Rost - Benjamin (81. Gravgaard), Boateng, Mathijsen, Aogo - Alex Silva, Jarolim - Guerrero, Jansen, Pitroipa - Olic (90.+2 Rincon). Schiedsrichter: Pedro Proenca (Portugal) Tore: 1:0 Kewell (42., Foulelfmeter), 2:0 Baros (48.), 2:1 Guerrero (57.), 2:2 Guerrero (60.), 2:3 Olic (90.) Zuschauer: 23.500 (ausverkauft) Gelbe Karten: Ayhan Akman - Boateng (3), Pitroipa, Rost (2)
Nach dem 1:1 im Hinspiel vor einer Woche machte Stürmerstar Ivica Olic mit dem Siegtor in der 90. Minute den HSV-Coup perfekt. Damit tanzt der HSV, der am Bosporus auf neun Spieler verzichten musste, weiter auf drei Hochzeiten. Nach der Auslosung am Freitag in Nyon, bei der auch Nordrivale Werder Bremen im Lostopf liegt, steht am Sonntag im Bundesliga-Titelkampf das Gastspiel bei Schalke 04 (17.00 Uhr live bei Premiere) an. Am 22. April folgt das DFB-Pokal-Halbfinale gegen Bremen.
Vor 23.500 Zuschauern im ausverkauften Ali Sami Yen Stadion, darunter 500 Hamburger Fans, hatte der türkische Rekordmeister unter den Augen von Ministerpräsident Tayyip Erdogan nach dem Foulelfmetertor von Harry Kewell (42.) und dem Treffer des tschechischen Stürmerstars Milan Baros (48.) wie der sichere Sieger ausgesehen. Doch danach wirkten die Hanseaten wie ausgewechselt, und Guerrero war zunächst mit einem 20-m-Schuss in den Winkel (57.) und danach aus kurzer Distanz (61.) erfolgreich. Kapitän David Jarolim traf vor der Entscheidung von Olic noch den Pfosten (81.).

Tanzt mit dem HSV weiter auf drei Hochzeiten: Trainer Martin Jol (Foto: firo).
Für HSV-Trainer Jol war die Mission angesichts der Personalmisere äußerst schwierig. Es fehlten verletzungsbedingt Nationalspieler Piotr Trochowski, Torjäger Mladen Petric und Guy Demel sowie sechs weitere angeschlagene, langzeitverletzte oder nicht spielberechtigte Profis. Deshalb nahmen der ebenfalls angeschlagene Innenverteidiger Michael Gravgaard und zwei Amateure auf der Bank Platz.
Die Bedingungen in Istanbul waren alles andere als angenehm. Den ganzen Tag regnete es am Bosporus, dazu kamen Temperaturen von nur zwei bis drei Grad Celsius. Die Gastgeber hatten die erste Chance durch Ayhan Akman (8.), dessen 14-m-Schuss HSV-Keeper Frank Rost aber sicher aufnahm. Danach übernahm Hamburg das Kommando, Galatasaray wirkte nervös und war auf Torsicherung bedacht.
Die Gäste agierten dagegen sehr konzentriert, störten den Gegner früh und hatten durch die einzige Spitze Ivica Olic die erste klare Torchance. Den Kopfball des Kroaten konnte der im Hinspiel überragende Gala-Torwart Morgan de Santis gerade noch über die Latte lenken. Unterstützung bekam Olic von der offensiven Mittelfeldreihe Paolo Guerrero, Marcell Jansen und Jonathan Pitroipa. Mit zunehmender Spieldauer wurden die Aktionen der Gastgeber aber zwingender. Das zahlte sich aus: Der tschechische Stürmerstar Milan Baros zog in den Strafraum und wurde von Jerome Boateng zu Fall gebracht. Kewell ließ HSV-Torhüter Rost beim fälligen Elfmeter keine Chance. Kurz nach dem Wechsel dann die vermeintliche Vorentscheidung: Nach einem schönen Pass von Arda Turan vollendete Baros elegant über den herauseilenden Rost hinweg zum 2:0. Doch der HSV warf alles nach vorne und hatte durch Guerrero Erfolg.