Durch den wunderbar herausgespielten 2:0 (1:0) Sieg gegen Viking Stavanger hat der Hamburger SV einen großen Schritt in Richtung der finanziell lukrativen K.o-Runde des UEFA-Pokals gemacht. Mit berauschendem Offensiv-Fußball machte der HSV den zweiten Erfolg im zweiten Gruppenspiel klar.
Beim nächsten Auswärtsspiel am 24. November gegen den AS Monaco genügt aller Voraussicht nach schon ein Punkt, um die Gruppenphase zu überstehen. "Wir haben zwei Spiele gewonnen und können jetzt selbstbewusst nach Monaco fahren. Im vergangenen Jahr haben in sieben von acht Gruppen jeweils sechs Punkte zum Weiterkommen gereicht. Wir wollen aber auf Nummer sicher gehen und den nötigen Punkt so schnell wie möglich holen", analysierte HSV-Trainer Doll die Situation. Rafael van der Vaart (21.) und Benjamin Lauth (65.) erzielten die Tore für die insgesamt drückend überlegenen Hanseaten, denen die Norweger nur wenig entgegenzusetzen hatten.
Gäste extrem defensiv eingestellt
"Ich erwarte einen mühsamen 3:0-Erfolg", hatte HSV-Chef Bernd Hoffmann vor der Partie erklärt. In der Tat taten sich die Gastgeber vor 37.521 Zuschauern über weite Strecken schwer. Die Gäste, die vor zwei Wochen überraschend Monaco mit 1:0 bezwungen hatten, präsentierten sich extrem defensiv und bauten vor ihrem Strafraum zwei Viererketten auf. Alleine der Südafrikaner Ekosinathi Nhleko sowie Egil Östenstad warteten auf vereinzelte Konterchancen.
Gefährlich wurden die Spieler des Fünften der abgelaufenen norwegischen Meisterschaft zunächst aber nicht. Die Gastgeber dominierten die Partie und hatten bereits in der dritten Minute durch Sergej Barbarez eine gute Torgelegenheit, der von Stefan Beinlich mustergültig freigespielt wurde, das Tor aber verfehlte. Nachdem Thimothee Atouba in der zwölften Minute an dem starken Torwart Anthony Basso gescheitert war, war es van der Vaart, der nach einem erstklassigen Zusammenspiel mit Piotr Trochowski für die erlösende Hamburger Führung sorgte. Für den Niederländer, der im UEFA-Cup im Gegensatz zur Bundesliga spielberechtigt ist, war es bereits der vierte Treffer im laufenden Wettbewerb. Er hatte bis dahin alle Hamburger Tore erzielt.
Lauth trifft endlich wieder
Angesichts der Hamburger Daueroffensive schien das zweite Tor allerdings nur noch eine Frage der Zeit. Torwart Basso wuchs bei guten HSV-Gelegenheiten über sich hinaus und entschärfte Chancen von Barbarez, van der Vaart, erneut Barbarez nach der Pause und Lauth. In der 65. Minute war er dann aber gegen den Kopfball von Lauth nach einer Flanke von Mehdi Mahdavikia chancenlos. Dem bislang glücklosen Stürmer gelang damit sein erster Treffer in dieser Saison, abgesehen von den UI-Cup-Spielen im Sommer.
Die Freude der Hanseaten wurde allerdings getrübt durch das Ausscheiden von Mittelfeldspieler Raphael Wicky, der kurz vor der Pause mit Verdacht auf eine Knieprellung gegen den jungen Alexander Laas ausgetauscht werden musste. Der 21-Jährige hätte sich allerdings beinahe ebenfalls in die Torschützenliste eingetragen, sein 16-Meter-Schuss touchierte in der 69. Minute aber nur den Außenpfosten.
Anschließend schonte Trainer Thomas Doll seine Alt-Stars Beinlich und Barbarez und brachte die Nachwuchsspieler Mustafa Kucukovic und Charles Takyi. Die Hanseaten schalteten nun einen Gang zurück und gewährten den Gästen auch einige Spielanteile. Erstmals musste Torwart Stefan Wächter in der 76. Minute ernsthaft eingreifen, parierte einen Distanzschuss von Robert Mambo Mumbu aber sicher.