Der Einzug in den UEFA-Pokal winkt, damit verbunden sind mögliche Millioneneinnahmen und jede Menge Prestige: Das Final-Rückspiel im UI-Cup beim spanischen Ex-Meister FC Valencia heute (22.00 Uhr/live im DSF) ist für den Bundesligisten Hamburger SV mehr als eine internationale Bewährungsprobe. "Wir haben das Erreichen des UEFA-Pokals nicht in unserem Budget berücksichtigt. Sollten wir es aber schaffen, hätten wir natürlich bessere wirtschaftliche Möglichkeiten, die Entwicklung des Teams weiter voranzutreiben", sagte HSV-Sportchef Dietmar Beiersdorfer.
Hanseaten strotzen vor Selbstbewusstsein
Das 1:0-Polster aus dem ersten Duell vor knapp zwei Wochen sowie zehn Pflichtspielsiege in Serie haben die Hanseaten äußerst selbstbewusst gemacht und Begehrlichkeiten geweckt. Dass der Traum von der großen europäischen Fußball-Bühne kurz vor dem Ziel noch platzen könnte, spielt in den Köpfen keine Rolle. "Wir wollen unseren Lauf fortsetzen und gehen optimistisch in die Partie", meinte Beiersdorfer und Trainer Thomas Doll fügte hinzu: "Wir wollen uns jetzt die Belohnung für unsere Leistungen abholen."
"Edelfan" Barbarez
Dabei kann der Coach das "Millionenspiel" im wohl nicht ganz ausverkauften Mestalla-Stadion nicht ohne Sorgen angehen. Stürmer Sergej Barbarez, der in den letzten vier Begegnungen sechs Treffer erzielte, ist nach seiner Gelb-Roten-Karte aus dem Hinspiel gesperrt und wird nur als "Fan" mit nach Valencia reisen. Emile Mpenza plagt sich mit einer Hüftprellung herum, Benjamin Lauth hat Knöchelprobleme. "Emile wird spielen", erklärte Doll: "Auch bei Benny glaube ich, dass wir es rechtzeitig hinbekommen."
Kaum Kopfschmerzen dürfte dem Trainer hingegen die Abwehr bereiten. In den vergangenen 798 Pflichtspiel-Minuten ließen Daniel van Buyten, Khalid Boulahrouz & Co. gerade einmal einen Treffer zu - per Foulelfmeter. Im Mittelfeld wird zudem Routinier Stefan Beinlich nach überstandenem Muskelfaserriss wieder in die Startformation rücken. "Wir wollen das Spiel kontrollieren und dürfen uns nicht auf dem 1:0 ausruhen", äußerte Beiersdorfer.
Die Spanier werden hingegen alles versuchen, um ihre über weite Strecken schwache Hinspiel-Leistung vergessen zu machen. Besonders Schiedsrichter Laurent Duhamel (Frankreich) dürfte nach der hitzigen Partie in Hamburg gefordert sein. "Wir sind heiß", verspricht Valencias Innenverteidiger Roberto Ayala: "Das ist für uns das wichtigste Spiel des Jahres. Wenn wir in den UEFA-Pokal kommen, haben wir ein großes Teilziel erreicht."
Edu fällt mit Kreuzbandriss aus
Trotz des Ausfalls von Mittelfeldstratege Edu, der am Samstag einen Kreuzbandriss im Knie erlitt und ein halbes Jahr pausieren muss, ist die Mannschaft von Trainer Quique Sanchez Flores noch immer mit zahlreichen Hochkarätern gespickt. So stehen dem Coach die im Hinspiel geschonten Antreiber Ruben Baraja und Pablo Aimar wieder zur Verfügung.