Bundesligist Schalke 04 hat seinem neuen Trainer Ralf Rangnick einen erfolgreichen Einstand beschert und sich im UEFA-Pokal mühelos für die lukrative Gruppenphase qualifiziert. 14 Tage nach dem 5:1-Hinspielerfolg gewannen die Königsblauen beim lettischen Vertreter Metalurgs Liepaja auch das Erstrunden-Rückspiel 4:0 (1:0) und dürfen somit von hochkarätigen Gegnern und Einnahmen in Millionenhöhe träumen.
Vor der "Geisterkulisse" von nur 2000 Zuschauern im Daugava-Stadion brachte erneut der dänische Torjäger Ebbe Sand, der bereits im Hinspiel drei Tore erzielt hatte, die Gäste kurz vor der Pause in Führung (44.). Der zur Halbzeit für Sand eingewechselte Mike Hanke sorgte vor 150 mitgereisten Schalker Fans mit einem "Hattrick" (63, 73. und 90.) für den deutlichen Endstand.
Rangnick, der in der Bundesliga bereits den SSV Ulm, den VfB Stuttgart und Hannover 96 trainiert hatte, ließ bei seinem Debüt als Schalke-Coach im Vergleich zur vorangegangenen 0:1-Pleite der Gelsenkirchener im Punktspiel bei Hannover 96 kräftig rotieren und änderte die Anfangself gleich auf sechs Positionen. Der "Professor" verordnete den Stammkräften Niels Oude Kamphuis, Gerald Asamoah und Marcelo Bordon vor dem wichtigen Ligaspiel gegen den VfL Bochum am Sonntag eine Verschnaufpause. Zudem fehlten die grippegeschwächten Mladen Kristajic und Lincoln sowie der an einer Oberschenkelzerrung leidende Stürmerstar Ailton.
Entsprechend holprig agierte der UEFA-Pokal-Sieger von 1997 auch in seinem 71. Einsatz im Europapokal. Zwar waren die "Knappen" gegen die international allenfalls drittklassigen Balten von der ersten Minute an spielerisch deutlich überlegen, ein Treffer wollte bis kurz vor der Halbzeit aber nicht gelingen. Nach zahlreichen Fehlversuchen erzielte erst Goalgetter Sand nach schöner Vorlage seines Landsmannes Christian Poulsen das befreiende 1:0. Auch nach dem Seitenwecheel blieben die Gäste überlegen, gaben sich keine Blößen und konnte das Ergebnis durch Hanke noch standesgemäß erhöhen.