Schon ein Punkt gegen die Schweizer genügt, um die Gruppe D in der Zwischenrunde des UEFA-Cups als Erster zu beenden und bei der Auslosung zur K.o.-Runde der letzten 32 am Freitag in Nyon einen Tabellendritten zugeteilt zu bekommen statt eines "Absteigers" aus der "Königsklasse". "Der Gruppensieg ist ganz klar unser Ziel", erklärt Stevens, "wir müssen versuchen, das hinzukriegen."
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Huub Stevens. (Foto: firo)
Auch Mittelfeldspieler Vincent Kompany will die Gruppenphase mit einer "weißen Weste" beenden. Der HSV ist schließlich neben Panathinaikos Athen, dem FC Everton und Girondins Bordeaux das einzige Team, das alle Spiele gewinnen konnte. "Ich spiele natürlich viel lieber gegen einen Gruppendritten, als gegen ein Team aus Champions League", meint der Belgier.
Die Aufgabe gegen Basel verspricht allerdings, noch einmal schwierig zu werden. Auch bei den Eidgenossen steht die Null. Das kompakt und diszipliniert auftretenden Team von Trainer Christian Gross ist neben dem HSV und Panathinaikos die einzige Mannschaft ohne Gegentor in den Gruppenspielen. Der Schweizer Tabellenführer muss in Hamburg jedoch auf seine gefährlichsten Torschützen Marco Streller und Scott Chipperfield verzichten, die beide verletzt sind. Auch die Fünf-Jahres-Wertung der UEFA hat der HSV im Auge - für sich und für den deutschen Fußball insgesamt. Mit 11,5 Zählern sind die Norddeutschen derzeit bester Punktesammler vor Schalke 04 (10) und Werder Bremen (9). Der deutsche Vorsprung auf Rumänien in der Fünf-Jahres-Wertung konnte so ausgebaut werden. "Ein weiterer Sieg ist wichtig für den deutschen Fußball", so Stevens.
Der HSV arbeitet jedoch vor allem an seinem eigenen Profil. "Ein Platz unter Europas Top-20 bis 2010" ist schließlich das ambitionierte Ziel von Klubchef Bernd Hoffmann, dessen Vertrag am Sonntag bis 2011 verlängert wurde. Auf Rang 47 steht der Klub bereits, vor der Saison wurden die Hamburger als 71. geführt.
Noch einmal werden die Hanseaten also die letzten Kräfte mobilisieren. Die Partie gegen Basel ist bereits das 29. Pflichtspiel seit Juni, keine Mannschaft in Deutschland kickte öfter. "Die vielen Partien und englischen Wochen gehen natürlich nicht an unseren Spielern vorbei", weiß Sportchef Dietmar Beiersdorfer, "deshalb ist es ganz gut, dass jetzt 15 Tage Weihnachtsurlaub anstehen."
Vorher aber steht eben noch der Jahresabschied von den eigenen Fans an. Nur 5000 Karten waren am Vortag für die Partie noch zu haben, in der zwei Mannschaften spielen, die beide bereits vorzeitig die K.o.-Phase erreicht haben. Auch das zeigt, wie groß die Fußball-Euphorie in Hamburg ist.