Der Bundesligist will dabei die europäische Erfolgsserie von vier Siegen und zwei Unentschieden gegen Dacia Chisinau, Honved Budapest und Litex Lowetsch ausbauen. "Es wird schwer, uns zu schlagen", prophezeit HSV-Verteidiger Joris Mathijsen vor dem Start der Gruppenspiele. Denn Bergen sowie die weiteren Gegner Stade Rennes, Dinamo Zagreb und FC Basel sollen für die Hanseaten nur Durchgangsstation auf dem Weg in die anschließende K.o.-Phase sein. "Wenn man die ganz großen Spiele machen will, muss man in Bergen gewinnen", sagt Mathijsen.
Doch als frisch gebackener Champion von Norwegens Eliteklasse ist Brann keinesfalls zu unterschätzen. "Möglicherweise ist Bergen durch den Titelgewinn beflügelt", meint Mathijsen, gibt sich aber gleichzeitig einer anderen Hoffnung hin: "Vielleicht sind sie auch noch betrunken vom Feiern." Davon geht HSV-Trainer Huub Stevens allerdings nicht aus: "Die wollen ihre Meistergeschichte in Europa fortschreiben. Wenn wir sie unterschätzen, kriegen wir Probleme", warnt der Niederländer. Seine Wunschelf kann der Hamburger Coach jedenfalls nicht aufbieten, da in Kapitän Rafael van der Vaart sowie Romeo Castelen, Paolo Guerrero und Nigel de Jong gleich vier wichtige Akteure mit Muskelverletzungen ausfallen. Doch auch wenn Stevens vor allem das Fehlen von van der Vaart schmerzt ("Er ist nicht eins zu eins zu ersetzen"), ist der 53-Jährige von der Qualität seiner Mannschaft überzeugt: "Die Jungs haben in den letzten Wochen gezeigt, was sie können."
Dass der Bundesliga-Dritte nach sieben Pflichtspielen ohne Niederlage derzeit einen Lauf hat, weiß auch Bergens Coach Ivar Mjelde. "Hamburg ist für mich das stärkste Team unserer Gruppe. Da haben wir nur eine Chance, wenn sie einen schlechten und wir einen sehr guten Tag erwischen." Auch vom ersten nationalen Titelgewinn seit 44 Jahren lässt sich der Norweger nicht blenden: "Der HSV hat eine ganz andere Klasse mit ganz starken Einzelspielern."
Zudem kann auch Brann nicht in Bestbesetzung auflaufen. So zog sich Kapitän und Nationalspieler Martin Andresen am Wochenende eine Knieverletzung zu und fällt ebenso aus wie der schottische Stürmer Robbie Winters (15 Tore in 28 Pflichtspielen). Fraglich ist zudem der Einsatz von Eirik Bakke, der Andresen in der Spielmacher-Rolle ersetzen soll.