Wie schon in ihrem Auftaktspiel gegen Deutschland, wollten die Polen mit sehr weit aufgerückter Defensive spielen, um dem Gegner im Mittelfeld weniger Raum zur Entfaltung zu lassen. Weil aber auch die Hausherren sich viel vorgenommen hatten und bei ihrem stürmischen Auftakt die Präzision nicht vermissen ließen, ging dieser Plan zunächst nicht auf. Keine einzige Abseitsposition der Roten wurde bis zur 60. Spielminute vermerkt. Dafür waren einige Male Angreifer frei vor Torwart Artur Boruc, der mit seinen Paraden den Rückstand verhindern konnte.
Erst nach 26 Minuten bekamen die Ost-Europäer einen eigenen Eckball zugesprochen, zur Halbzeit hatten sie weniger Torschüsse abgegeben als ihr Gegenüber (nur vier an der Zahl, Österreich hingegen sieben) – und führten dennoch mit 1:0 durch den eingebürgerten Brasilianer Roger Guerreiro. Die Heatmap zeigt, dass er sich oft zurückfallen ließ und somit als wertvolles Bindeglied zwischen Mittelfeld und Sturm agierte. Insgesamt hatte die Offensivabteilung in der ersten Hälfte aber nur ein Zehntel der zurückgelegten Laufdistanz im polnischen Team geleistet. Ein weiterer klarer Beleg für das Quäntchen Glück bei der Pausenführung.
Als Vastic in der 92. Minute den Ausgleich besorgte wurde zudem ein EM-Rekord aufgestellt: Der Oldie, der schon bei der WM 1998 in Frankreich dabei war, ist mit 38 Jahren der älteste Torschütze einer Europameisterschaft.
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