Gähnende Leere herrschte am Sonntag beim Public Viewing auf dem Dortmunder Friedensplatz. Sonst fiebern hier Tausende Fans mit der deutschen Elf – aber beim EM-Finale zwischen Frankreich und Portugal waren gerade mal eine Handvoll Menschen da. Und die Webcam blies diese Peinlichkeit in die Welt.
Das blieb nicht unbemerkt: Viele Twitter-User machen sich über den "Besucheransturm" auf dem großen Innenstadt-Platz vor dem Rathaus lustig. "Der Pott brodelt", schreibt zum Beispiel @zuendfunk. Und @TorstenBeeck frotzelt: "Ich leg mich fest: Das ist das Beste, was es zum EM-Finale zu sehen geben wird – Public-Viewing in Dortmund."
Nur 30 bis 40 Zuschauer auf dem Friedensplatz
Köln und Dortmund waren die einzigen großen Städte, die noch für das EM-Finale Rudelgucken angeboten hatten. "Ohne deutsche Beteiligung kommt keiner, wir rechnen mit höchstens 500 Zuschauern", hatte Patrick Arens vom Schaustellerverein Rote Erde in Dortmund vor dem Spiel gesagt. Selbst diese Erwartung wurde nicht erfüllt: Zum Finale auf dem Friedensplatz kamen lediglich 30 bis 40 Leute.
Das Public Viewing zählte ohnehin in diesem Jahr nicht zu den Gewinnern der Fußball-EM. In den großen Städten Köln, Düsseldorf, Essen und Dortmund sind die Besucherzahlen hinter den Erwartungen der Veranstalter zurück geblieben.
Besonders niedrig waren die Zahlen der Besucher bei den ersten Spielen der deutschen Mannschaft gewesen. Im Viertel- und Halbfinale war der Andrang schon größer. In Düsseldorf vor dem Rathaus war das Rudelgucken mit 5000 Menschen sogar ausverkauft. Die Verluste der ersten Spiele konnte durch die eine Veranstaltung aber nicht ausgeglichen werden. "Da waren bei uns nur 1500 Besucher", sagte Alexander Brambrink von Café & Bar Celona, die ein Public Viewing in Essen organisiert hatten.
Die Veranstalter führen als Gründe nicht nur das schlechte Wetter an, sondern auch die fehlenden Hochstimmung der Fußballfans in diesem Jahr. Die Spiele um 21 Uhr unter der Woche wurden nicht gut besucht, weil die meisten Zuschauer am nächsten Tag arbeiten mussten und die Spiele lieber Zuhause geguckt haben, sagte Brambrink.