Und wer ihn das sagen hörte, der wusste, dass er eigentlich meinte, dass es Joshua Kimmich eigentlich sehr, sehr gut gemacht hatte bei diesem Turnier, das dessen erstes war. Bei der Kader-Berufung vor dem Turnier hatte Kimmichs Nominierung noch auf der Kippe gestanden, im Laufe des Turniers entwickelte sich der Jüngling zu einem durchaus belastbaren Rechtsverteidiger. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass sein verunglückter Rückpass im Halbfinale das 0:2 einleitete. Noch ist er eben nicht der neue Philipp Lahm. Das ist die schlechte Nachricht. Die gute: Er könnte es mal werden.
Neben Kimmich (21 Jahre) deutete Emre Can (22) gegen Frankreich an, dass er eine Alternative im defensiven Mittelfeld sein kann, wenn die alternden und verletzungsanfälligen Strategen wie Bastian Schweinsteiger (31) oder Sami Khedira (29) keine verlässliche Option mehr sein sollten. Der Schalker Leroy Sané (21), wie Can EM-Debütant im Halbfinale, gilt ob seiner besonderen Fähigkeiten ohnehin als ein Versprechen für die Zukunft. Der Dortmunder Julian Weigl (21) und der Leverkusener Jonathan Tah (20) blieben zwar als einzige Feldspieler ohne Einsatzminute bei diesem Turnier, aber auch ihre Zeit wird noch kommen.
Manager Bierhoff sah Licht am Ende des Kabinengangs von Marseille „Viele junge Spieler haben wichtige Erfahrungen sammeln können“, sagte Nationalmannschaftsmanager Oliver Bierhoff in der Stunde der Niederlage – er sah Licht am Ende des Kabinengangs im Stade Velodrome von Marseille.
Die Botschaft ist, dass der deutsche Fußball weiterhin in einem irrsinnigen Tempo Talente produziert. Auch Julian Draxler – erst 22 Jahre alt – spielte sich in den Vordergrund.
Eine Chance, die absehbar auch der Gladbacher Mahmoud Dahoud (20), der Leverkusener Julian Brandt (20) und der Schalker Leon Goretzka (21) erhalten werden. „Da wird noch einiges nachkommen“, sagte der routinierte Mats Hummels.
Keine schlechte Erkenntnis an einem Tag wie diesem.