Es war wie ein Schock, als Sebastian Boenisch mitten in der Pause plötzlich den Anruf von Bodo Menze erhielt. Der Manager der Schalker Nachwuchs-Abteilung sagte dem 18-jährigen Kicker der königsblauen U 19, dass er schnell seine Tasche packen solle.
Chef-Trainer Ralf Rangnick wolle ihn mit zum Pokal-Match der Profis in Frankfurt nehmen. Am Dienstag, nur eine Woche später, sammelte der angehende Abiturient der Gesamtschule Berger Feld sogar erste Erfahrungen in der besten Liga der Welt. Im Gespräch mit RevierSport erzählt der im polnischen Gleiwitz geborene und in Heiligenhaus aufgewachsene Teenager, wie er mit dem Spagat zwischen Hochleistungs-Sport und Schul-Abschluss klar kommt.
Hallo Sebastian Boenisch, hat sich die Aufregung inzwischen etwas gelegt? Doch schon, aber plötzlich in der Champions League dabei zu sein, auch wenn ich nicht gespielt habe, das ist ein Traum. Das kennt man eigentlich nur vom Fernsehen und plötzlich erlebt man das ganze Drumherum hautnah mit.
Was sagen denn Ihre Klassen-Kameraden dazu, sind Sie nun ein Star? Ach, Quatsch, die freuen sich einfach mit mir. Und meine besten Freunde unterstützen mich dann, wenn ich wegen des Fußballs Fehlstunden in der Schule habe und wichtigen Lernstoff verpasse. Die sammeln die Materialien für mich, damit ich die Aufgaben nachmittags oder in den Freistunden nachholen kann.
Jeder junge Fußballer, der auf schon auf solch hohem Niveau spielt, hat wohl den Traum von der Bundesliga. Wie ist das bei Ihnen? Das ist bei mir natürlich genau so, aber ich habe noch keine konkreten Vorstellungen, was nach der nächsten Saison passieren wird. Ob der Verein mit mir plant und ich eventuell einen Profi-Vertrag angeboten komme, kann ich nicht sagen.